Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
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»Connecting Memory – Netzwerk Erinnerung – Мережа пам‘яті«

  • 16. Dezember 2020
  • Aktuelles, Werkstattbericht
  • Das Projekt wird seit dem 1. Januar 2020 auf Wunsch des Auswärtigen Amtes von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas durchgeführt.

Ein Rückblick auf das Projektjahr 2020 von Uwe Neumärker, Dr. Ulrich Baumann, Aleksandra Wróblewska, Dr. Svetlana Burmistr, Mariya Goncharenko-Schubert

Das schwierige, für manche dramatische, Jahr 2020 geht zu Ende und die Herausforderungen, die uns fast das ganze Jahr lang begleitet haben, bleiben leider bestehen. Umso mehr möchten wir uns beim Auswärtigen Amt und unseren Partnern für die zuverlässige Unterstützung des Projektes »Netzwerk Erinnerung« herzlich bedanken. Zusammen mit Ihnen wollen wir auf die zentralen Schritte unserer Arbeit kurz zurückblicken.

LiDAR Nov 2020
LiDAR-Untersuchung durch Firma EverScan bei Kolodjanka in November 2020
Plyskiw Strassenschild
Das aufgestellte Straßenschild verweist auf den Gedenkort in Plyskiw im Winnyzja-Gebiet.
Shytomyr Strassenschild
Das aufgestellte Straßenschild verweist auf den Gedenkort für die ermordeten Roma bei Divoshyn im Shytomyr-Gebiet.

Nachhaltigkeit des Projektes »Erinnerung bewahren«

Die zwischen 2011 und 2019 errichteten Gedenkorte nehmen einen wichtigen Platz in der Erinnerungslandschaft der ukrainischen Gemeinden ein und sind als Lern- und Gedenkorte präsent. Dennoch brauchen diese Orte Pflege und immer wieder kleinere Nachbesserungsarbeiten. In Abstimmung mit Architekten, lokalen Koordinatoren und Baufirmen wurden im Jahr 2020 an ausgewählten Projektorten notwendige Ergänzung- und Renovierungsarbeiten durchgeführt. Zum Beispiel wurde in Ljubar ein von einem Einwohner gestifteter Gedenkstein zur Erinnerung an die ermordeten Juden mit einem Fundament befestigt. In Kolodjanka wurde zum Schutz vor Vieh ein Zaun um den vorhandenen Gedenkstein und Informationsstele errichtet. In Divoshyn mussten Bäume für den Wald des Gedenkens nachgepflanzt werden. Alle 20 Gedenkorte des Projektes und die Freiluftausstellung in Berdytschiw befinden sich somit in einem einwandfreien Zustand, und die Frage der Pflege konnte an den meisten dieser Orte mit den zuständigen Verwaltungsorganen geregelt werden.

In den Gebieten Winnyzja und Shytomyr wurden zudem Straßenschilder aufgestellt, die auf die Gedenkorte für die Opfer des Holocaust und des Völkermordes an den Roma hinweisen. In der Westukraine – an zwei Gedenkorten in Rawa Ruska und Prokhid – wurden fehlende Straßenschilder ergänzt.

Evaluation – Bestandsaufnahme – Vernetzung

Die Erfahrungen und Erkenntnisse des vorangegangenen Projektes »Erinnerung bewahren« werden festgehalten und für die Arbeit des neuen Projektes genutzt. So legte Svitlana Scheremeta, Juristin des Projektes, einen Bericht über die rechtliche Lage zum Schutz der Massengräber in der Ukraine vor, der zugleich eine Anleitung ist. Die pädagogische Arbeit wurde mit Begleitung von Marina Chernivski, Expertin im Bereich Antidiskriminierung und Antisemitismusprävention, anhand der vertieften Interviews mit Teilnehmern der Bildungsprogramme evaluiert. Einen Überblick über den Schutz der Massengräber des Zweiten Weltkrieges in Belarus und Russland erarbeiteten die Historiker Aliaksandr Dalhouski (für Belarus) und Dr. Kristiane Janeke (für Russland).

Die Bestandsaufnahme über die Lage und Problematik in Russland und Belarus ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die Vernetzung mit potenziellen Projektpartnern, Experten und Initiativen. Für die Ukraine entwickelten wir einen Fragebogen, um vorhandene aktive Initiativen ausfindig zu machen und in das »Netzwerk Erinnerung« zu integrieren. Die Bewerbungen und der konkrete Bedarf an Unterstützung werden im Projekt ausgewertet. Zusammen mit Berichten und Evaluationsarbeiten dienen sie als Grundlage bei der Entwicklung neuer Arbeitsmethoden und Maßnahmen.

Shytomyr Baeume
Neue Bäume wurden am Gedenkort für die ermordeten Roma bei Divoshyn im Shytomyr-Gebiet gepflanzt.
Ljubar Gedenkstein
Der Gedenkstein eines lokalen Einwohners zur Erinnerung an die ermordeten Juden aus Ljubar wurde mit einem Fundament befestigt.
Kolodjanka Gedenkstein
In Kolodjanka wurde der Gedenkstein gestützt und ein Zaun zum Schutz des Gedenksteins und der Informationsstele aufgestellt.

Pädagogische und historische Arbeit

Die diesjährige Bildungsarbeit richtete sich an die Pädagogen des vorangegangenen Projektes »Erinnerung bewahren« mit dem Ziel, die lokalen Gedenkpraktiken in den Gemeinden zu verankern und zu stärken. Die Entwicklung der eigenen Gedenkinitiativen, die zu einem festen Bestandteil der lokalen Kulturlandschaft werden, ist ein langfristiges Ziel des Projektes »Netzwerk Erinnerung«.

Im August und November wurde zusammen mit dem Ukrainischen Zentrum für Holocaust-Studien eine Reihe von Webinaren organisiert. Thematisch ging es um die Vielfalt lokaler Gedenkkalender, also an welchen Daten der Opfer jeweils gedacht wird, um die Individualisierung und Personalisierung des Gedenkens vor Ort, um die Vernetzung zwischen den Teilnehmern des Projektes, um die Planung gemeinsamer Gedenkinitiativen und Besuche sowie um psychologische Aspekte der Arbeit mit Kindern zum Thema Holocaust. Im Rahmen der pädagogischen Arbeit wurde zudem eine methodische Anleitung zur Vorbereitung der Besuche der Gedenkorte entwickelt. Um die Lehrer bei ihrer Arbeit zu unterstützen, wurde ihnen themenrelevante Literatur zur Verfügung gestellt.

Es zeigt sich immer wieder, dass vor Ort kaum oder nur sehr begrenzt historische Informationen zur Geschichte der lokalen jüdischen Gemeinde und ihrer Vernichtung im Holocaust vorhanden sind. Um die pädagogische und historische Arbeit der lokalen Initiativen zu unterstützen, werden historische Recherchen zu einigen Orten in der Ukraine, Belarus und Russland durchgeführt. Zu nennen sind insbesondere die Suche nach Luftbildaufnahmen aus der Kriegszeit und nach deutschen Nachkriegsverfahren zu Verbrechen an den projektrelevanten Orten. Eine Reihe von Interviews mit Überlebenden des Holocaust wurde bei Shoah Foundation bestellt. Sie werden transkribiert und teilweise übersetzt und so für die Arbeit der Initiativen zugänglich gemacht. Auch ein Überblick über Bestände zu einzelnen Orten in israelischen Archiven wird erarbeitet. Um das Wissen über die Orte der Massenerschießungen und die Geschichte der Opfer in der Ukraine und Belarus zu fördern, wurde der Ausstellungskatalog »Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941 – 1944« in die ukrainische und belarussische Sprache übersetzt. Der Katalog wird derzeit gestaltet und 2021 gedruckt.

Untersuchung und Schutz der Gräber

Das Projekt verfolgt das Ziel, effektive und möglichst kostengünstige non-invasive Methoden für Lokalisierung der Massengräber zu finden und zu etablieren. Die Kollegen der interdisziplinären Arbeitsstelle »Konfliktlandschaften« an der Universität Osnabrück stehen dem Projekt mit fachlicher Unterstützung bei der Erprobung von Methoden und technischen Möglichkeiten zur Seite. Mit Hilfe der spezialisierten Firma »EverScan« aus Kyiv wurden bereits Flächen bei Berdytschiw und Kolodjanka mit dem System LiDAR untersucht. Unsere Projektpartner aus Osnabrück erstellen im nächsten Schritt digitale Modelle der untersuchten Oberflächen. Diese Modelle und Erkenntnisse sind für die weitere Erforschung der Grabstätten maßgeblich.

Öffentlichkeitsarbeit

Um das Wissen über die Problematik und den Schutz der Massengräber zu fördern, sucht das Projekt verschiedene Wege in die Öffentlichkeit. Der Broschüre und der Online-Ausstellung folgte im Herbst eine ukrainisch-englische Wanderausstellung über die Arbeit des vorangegangenen Projektes »Erinnerung bewahren«. Diese wurde am 23. Oktober 2020 im Nationalen Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg in Kyiv eröffnet. Die Eröffnungsreden hielten Anka Feldhusen, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Wasyl Bodnar, Stellvertreter des ukrainischen Außenministers, die Lehrerinnen Kateryna Konopko aus Plyskiv und Olena Groza aus Ivanopil sowie unsere Partner vom Ukrainischen Zentrum für Holocaust-Studien. Die Eröffnung wurde live im Internet übertragen und kann auf dem YouTube-Kanal der Stiftung Denkmal hier angeschaut werden. Das Video wird demnächst auch mit englischen Untertiteln zur Verfügung gestellt. Drei weitere Exemplare der Wanderausstellung wurden für unsere Partner in Berdytschiw (Shytomir-Region), Winnyzja und Kiwertsi (Wolhynien-Region) hergestellt und werden dort in lokalen Museen ausgestellt. Sobald die Lage es zulässt, werden weitere Standorte für die Wanderausstellungen geklärt.

Die Einweihungszeremonien der Gedenkorte aus dem Jahr 2019 wurden in Kurzfilmen festgehalten. Die Filme zu Baraschi, Berdytschiw, Chazhyn und Kalynivka stehen auf dem YouTube-Kanal der Stiftung Denkmal und auf der Facebook-Seite des Projektes zur Ansicht bereit. Weitere Videos folgen.

Eine neue Webseite des Projektes »Netzwerk Erinnerung« wird derzeit gestaltet und informiert ab Januar 2021 über die Entwicklung des Projektes.

Wir wünschen allen einen gesunden, ruhigen und – den Umständen zum Trotz – besonnenen Ausklang des Jahres und freuen uns auf die Umsetzung weiterer Pläne im Austausch und in Kooperation mit unseren Partnern!

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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