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Tödliche Zwangsarbeit in Karya

  • 17. Mai 2023
  • Aktuelles, Pressemitteilungen

Ausstellungsprojekt über deutsche Besatzung und Holocaust in Griechenland

Karya liegt an der Bahnstreckezwischen Athen und Thessaloniki. Hier mussten 1943 rund 300 Juden unter der Leitung der Organisation Todt ein Gleis bauen. Nur wenige Männer überlebten die mörderische Zwangsarbeit. Karya ist ein wichtiger Ort jüdischer Zwangsarbeit unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg, aber bislang in Deutschland und Griechenland unbekannt. Das soll sich durch ein Ausstellungsprojekt nun ändern. Im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit gibt es am 25. Mai 2023 im Rahmen einer Veranstaltung einen ersten Einblick in die Recherchen und Feldforschungen vor Ort.

Die Entdeckung eines Fotoalbums mit Bildern vom Einsatz jüdischer Männer durch den griechischen Sammler Andreas Assael und die von ihm begonnene Aufarbeitung haben die Grundlagen geliefert. Das nun folgende Projekt wird die erste Ausstellung sein, die jüdische Zwangsarbeit für ein griechisches und deutsches Publikum als Teil der deutschen Okkupationspolitik in Griechenland sichtbar machen. Die multimediale Ausstellung wird im Spätsommer/Herbst 2024 in Berlin und in Athen eröffnet. Danach soll sie an weitere Orte wandern. Das Projekt will in beiden Ländern einen wichtigen Beitrag für die gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte des Zweiten Weltkrieges leisten.

Dr. Christine Glauning, Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit: »Mit dem Fokus auf jüdische Zwangsarbeit in Mittelgriechenland werden in der Ausstellung auch neue Aspekte der Geschichte des griechischen Widerstands gegen die deutsche Besatzung und der Judenverfolgung beleuchtet: Partisanenkampf, Sabotage und von den Partisanengruppen aufgenommene geflohene Juden – auch aus Karya. Dieses Projekt will eine breite Öffentlichkeit dazu anregen, sich weiter mit der deutsch-griechischen Geschichte während des Zweiten Weltkrieges zu beschäftigen.«

Die Federführung des Projekts liegt beim Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Universität Osnabrück sind Kooperationspartner.

Ein erster Meilenstein waren geoarchäologische Untersuchungen, die Anfang April 2023 von der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Uni durchgeführt wurden. Die Forschung zielte darauf ab, Spuren der Zwangsarbeit zu finden, die ehemalige Baustelle zu vermessen und ein vermutetes Massengrab zu lokalisieren. Letzteres wurde bislang nicht gefunden.


Prof. Dr. Christoph Rass, Universität Osnabrück: »Die Feldforschungen in Karya sind ein erster Schritt. Es folgen hoffentlich weitere geoarchäologisch-historische aber vor allem auch archäologische Kampagnen, um das Leben und Leiden der zur Zwangsarbeit eingesetzten Menschen besser zu verstehen, zu dokumentieren und damit aus dem Vergessen zu holen. Zudem wollen wir die interdisziplinäre Erforschung von Gewaltorten aus Kontexten von Besatzungsherrschaft, Vernichtungskrieg und Shoah empirisch und methodisch weiterentwickeln.«

Neben der Prospektion fand vor Ort sowie in der nächstgelegenen Stadt Lamia parallel eine Jugendbegegnung mit deutschen und griechischen Studierenden von den Universitäten Osnabrück und Aristoteles Universität Thessaloniki statt. In diesem Rahmen gab es Interviews mit dem Sammler Andreas Assael sowie mit den Nachfahren der ehemaligen Zwangsarbeiter Solon Karasso und Albertos Sasson. Auszüge und Erkenntnisse daraus sollen in die Ausstellung mit einfließen.
Das Bildungs- und Ausstellungsprojekt „Tödliche Zwangsarbeit in Karya. Deutsche Besatzung und der Holocaust in Griechenland“ wird im Rahmen der Bildungsagenda NS Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen gefördert.


Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas: »Die deutsche Besatzungsherrschaft in Griechenland zwischen 1941 und 1944 führt noch immer ein Schattendasein in den Erinnerungskulturen beider Länder. Es bedarf der historischen Aufklärung, um die zehntausenden jüdischen und nichtjüdischen griechischen Opfer endlich angemessen zu würdigen. Unsere Ausstellung zu tödlicher Zwangsarbeit von Juden in Karya im Frühsommer 1943 kann lediglich ein Anstoß sein, dieses dunkelste Kapitel in der Geschichte beider Länder umfassend aufzuarbeiten und öffentlich zu machen.«

Am 25. Mai 2023 um 19 Uhr präsentieren die beteiligten Historiker: innen und Geoarchäologen im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit ihre bisherigen Recherchen über das Schicksal der jüdischen Zwangsarbeiter von Karya und die Bedeutung dieser neuen Erkenntnisse. Die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Uni Osnabrück zeigt Methoden, Befunde und erste Erkenntnisse der Forschungsprospektion. Die Einladung finden Sie anbei. Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit überträgt auf dem YouTube-Kanal einen Livestream.

Informationen und Interview-Anfragen
Fabian Vögtle
(Pressereferent)
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Britzer Str. 5 I 12439 Berlin
Tel: 030-6390288-14
E-Mail: voegtle@topographie.de
www.ns-zwangsarbeit.de

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit gehört zur Stiftung Topographie des Terrors.

Bild: Ankunft jüdischer Häftlinge aus dem Ghetto Thessaloniki an der OT-Baustelle am Bahnhof in Karya, April 1943 © Sammlung Andreas Assael

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
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