Theatervorführung mit Audiodeskription, Simultanübersetzung in Deutsche Gebärdensprache und in Leichte Sprache sowie erweiterter Platzzahl für Rollstühle
13. November, 20 Uhr, Deutsches Theater, Schumannstraße 13a, 10117 Berlin
Der Förderkreis Gedenkort T4 e.V. und dessen enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater machen es möglich, dass die Aufführung des Theaterstücks »F. Zawrel – Erb-Biologisch und sozial minderwertig« am 13. November 2024 barrierefrei sein wird. Die Vorstellung im Deutschen Theater findet mit Audiodeskription, Simultanübersetzung in Deutsche Gebärdensprache und in Leichte Sprache statt. Zudem werden mehr Plätze für Rollstühle genutzt werden können.
Hier finden Sie den Link zur Anmeldung (für Menschen mit Behinderungen und Freunde und Förderer des Förderkreises Gedenkort T4).
Weitere Informationen und direkter Ticketverkauf: hier.
Das Stück
Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter nicht fähig, die Familie zu ernähren: Als Kind landet Friedrich Zawrel (1929 – 2015) erst im Heim, schließlich im Spiegelgrund, jener berüchtigten »Kinderfachabteilung« des Deutschen Reiches in Wien, in der »Euthanasie«-morde an kranken und behinderten Kindern begangen wurden. Vom Anstaltsarzt Dr. Gross wird Zawrel als »erbbiologisch und sozial minderwertig« eingestuft und mit medizinischen Experimenten gequält, doch kann er eines Tages mit der Hilfe einer Krankenschwester aus der Anstalt entkommen. Als Halbwüchsiger lebt er auf der Straße, im Nachkriegswien folgt eine Karriere als Kleinkrimineller. Diese bringt ihn wiederholt ins Gefängnis und immer wieder vor psychiatrische Gutachter, bis er eines Tages seinem ehemaligen Peiniger gegenübersitzt, der ihm einen Deal anbieten will. Doch Zawrel lässt sich nicht bestechen. Allerdings kommt es erst im Jahr 2000 kommt zu einem Gerichtsverfahren, das wegen einer angeblichen Demenz von Gross eingestellt wird. Dieser kann sich an nichts mehr erinnern …
Die barrierefreie Vorführung des Theaterstücks »F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig« von und mit Nikolaus Habjan, Regie Simon Meusburger, wird von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Aktion Mensch unterstützt. Sie ist Teil des Begleitprogramms der Gedenkveranstaltung »10 Jahre Gedenk- und Informations-Ort für die Opfer der nationalsozialistischen ›Euthanasie‹-Morde«, die am 2. September 2024 mit Gedenkworten des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, in der Philharmonie stattgefunden hat.