Die Sonderausstellung »Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów« ist vom 14. März bis 19. Mai 2024 im Jüdischen Museum Galizien in Krakau zu sehen.
Ende 1941 entwickelten zwei Wiener Wissenschaftlerinnen ein Projekt zur »Erforschung typischer Ostjuden«. Mit »kaltem Blick« fotografierten sie im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów mehr als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder. Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon berichten. Erhalten geblieben sind die Bilder und Kurzbiografien der Ermordeten.
Die Ausstellung dokumentiert zum einen das ehrgeizige Vorgehen der beiden Wissenschaftlerinnen. Zum anderen erzählt sie vom Leben der Juden in Tarnów vor 1939 und von deren Ermordung unter deutscher Herrschaft – exemplarisch für die Verfolgung und Vernichtung hunderter jüdischer Gemeinden in dem von Deutschen beherrschten und terrorisierten Polen.
Die Ausstellung wurde erstmals 2020 im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin gezeigt. Weitere Stationen waren unter anderem: 2021 in Wien im Haus der Geschichte Österreich und 2023 in Tarnów.
Eine Ausstellung von
Naturhistorisches Museum Wien
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Stiftung Topographie des Terrors