Der Initiativkreis und die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum laden Sie und Ihre Freunde zur Gedenkveranstaltung am Montag, 27. Februar 2023, ein.
Zum Thema
Am 27. Februar 1943 – vor 80 Jahren – fand im Deutschen Reich die »Fabrik-Aktion« statt, bei der Tausende Jüdinnen und Juden an ihren Zwangsarbeitsstätten verhaftet und anschließend nach Auschwitz deportiert wurden. In Berlin waren auch viele in sogenannter Mischehe Lebende darunter, die im Sammellager Rosenstraße 2–4, dem ehemaligen Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, inhaftiert wurden. Als ihre Angehörigen erfuhren, wo sie sich befanden, versammelten sie sich vor dem Gebäude. Es waren vor allem Frauen und Kinder, die dort tagelang ausharrten – bis zur Freilassung der Festgenommenen.
Am Ende der Gedenkzeremonie werden weiße Rosen vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger niedergelegt. Bitte bringen auch Sie auch eine mit! Herzlichen Dank!
PROGRAMM
16.00 Uhr
Stilles Gedenken am Mahnmal Große Hamburger Straße, Berlin-Mitte
– El Male Rachamin: Kantor Simon Zkorenblut, Jüdische Gemeinde zu Berlin
– Kaddisch: Rabbiner Yitzhak Ehrenberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin
– Anschließend: Schweigemarsch zur Rosenstraße
16.15 Uhr
Gedenkfeier vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger, Rosenstraße, Berlin-Mitte
– Begrüßung: Deborah Hartmann, Mitglied der Ständigen Konferenz,
Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
– Worte des Gedenkens: S. E. Prof. Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel
– Worte der Erinnerung: Inbar Chotzen, Israelische Künstlerin
– Merkwort: Dr. Mosche Abraham Offenberg, Israelitische Synagogen-Gemeinde
(Adass Jisroel) zu Berlin
– Trialogischer Austausch der Religionen: Marion Gardei, Kübra Dalkilic und Esther Hirsch
– Hebräischer Gebetsgesang: Kantorin Esther Hirsch, Synagoge Sukkat Schalom
– Kaddisch: Rabbinerin Gesa Ederberg, Jüdische Gemeinde zu Berlin
Die Zeremonie ist anschließend auf www.orte-der-erinnerung.de abrufbar.
Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes Berlin, Initiativkreis: Anne Frank Zentrum, Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Bet Debora e.V., Bezirksamt Mitte von Berlin, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Deutscher Juristinnenbund e.V. (Landesverband Berlin), Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit im Erzbistum Berlin, Frauenarbeit der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Frauenseelsorge im Erzbistum Berlin, Gedenkstätte Stille Helden, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Stiftung Zurückgeben, Überparteiliche Fraueninitiative Berlin – Stadt der Frauen e.V.
Hinweis: Die Veranstaltung wird aufgenommen und anschließend im Internet zugänglich sein.
Wenn Sie an der Zeremonie teilnehmen, stimmen Sie zu, dass Foto- und Filmaufnahmen von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und dem Initiativkreis veröffentlicht werden dürfen.
Kontaktdaten
Sarah Breithoff, Koordinierende Assistentin
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Georgenstraße 23, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30-26 39 43 – 38
E-Mail: staendigekonferenz@orte-der-erinnerung.de
Internet: www.orte-der-erinnerung.de
staendigekonferenz@orte-der-erinnerung.de
Die Ausstellung »CHOTZEN. BILDER NACH DER ERINNERUNG« kann bis zum 26. März 2023 im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55, 14059 Berlin, besichtigt werden.
Die protestantische Elsa Arndt heiratete 1914 den jüdischen Kaufmann Josef Chotzen. Sie hatten vier Söhne und lebten in Berlin-Wilmersdorf. Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Familie erheblichen Repressionen ausgesetzt. Unzählige Male schaffte es Elsa, ihre Söhne aus den Berliner Sammellagern freizubekommen. Im Februar 1943 nahm sie mehrfach an der Demonstration der Frauen in der Rosenstraße teil. Nur Elsa und ihr ältester Sohn überlebten den Krieg.