»Die Unterstützung ist in dieser herausfordernden Zeit von unschätzbarem Wert.«
Interview mit Aneliia Kovalska, die für die Stiftung Verständigung und Toleranz im Gebiet Perejaslaw seit vielen Jahren NS-Überlebende unterstützt und eine wichtige Partnerin des Hilfsnetzwerks ist.
Welche Vorbereitungen für den Winter habt ihr getroffen, um die NS-Überlebenden zu unterstützen? Mit welchen Herausforderungen des Winters rechnet ihr?
Wir haben eine Bestandsaufnahme der Wohnverhältnisse durchgeführt und Maßnahmen ergriffen, diese zu verbessern. Dies beinhaltete die Isolierung von Fenstern und Türen sowie die Verfügbarkeit von warmen Schuhen und Kleidung. Zusätzlich haben wir die bereitgestellten batteriebetriebenen Taschenlampen vom Hilfsnetzwerk aufgeladen ine umfassende Übersicht über notwendige Hilfsmaßnahmen wurde erstellt.
Derzeit bestehen Pläne für Stromausfälle in der Region, wobei alle Bewohner darüber informiert sind. Die Zufluchtsorte bei Strom- und Heizungsausfällen sind einsatzbereit, und bisher gab es keine Unterbrechungen der Heizung. Stromausfälle, Heizungsunterbrechungen und Problemen mit der Trinkwasserversorgung können jedoch jederzeit auftreten. Leider gibt es in der Ukraine keinen einzigen Ort, der als sicher bezeichnet werden kann.
Wie geht es den NS-Überlebenden? Wie helfen die Spenden aus Deutschland für den Winter?
Die Menschen leben in täglicher Angst aufgrund von Sirenen und Beschuss in der gesamten Ukraine. Der fortwährende Stress belastet sie zutiefst. Wir stehen kontinuierlich mit ihnen in Kontakt und bieten Unterstützung auf verschiedene Weisen an, darunter Seminare, Kunsttherapie, Einzelgespräche, wir lesen aus der Zeitung vor und informieren sie über Ereignisse in der Stadt. Außerdem gibt es Selbsthilfe- und Unterstützungsgruppen. Ein Psychologe und eine Gruppe von ehrenamtlichen Psycholog:innen leisten viel Arbeit.
Die Spenden aus Deutschland sind für die NS-Überlebenden besonders bedeutsam. Dem Hilfsnetzwerk und allen unterstützenden Menschen in Deutschland, die inmitten des schrecklichen Krieges ihr Geld für die Menschen in der Ukraine bereitstellen, gilt unser aufrichtiger Dank. Mit ihren bescheidenen Renten könnten die NS-Überlebenden keine neuen warmen Decken, Kleidung oder Lebensmittel anschaffen. Diese Unterstützung ist in dieser herausfordernden Zeit von unschätzbarem Wert und wird von den Menschen sehr geschätzt.
Mit welchen Herausforderungen seid ihr persönlich konfrontiert, wenn es um die Unterstützung von NS-Überlebenden geht?
Wir haben gelernt, in unterschiedlichen Lebenssituationen zu leben und zu arbeiten. Vor der Covid-19-Pandemie und dem Krieg war alles besser und einfacher. Heute ist es leider manchmal sehr schwierig. Aber wir kommen zurecht! Das zeigt uns auch die Dankbarkeit und anerkennenden Worte der von uns unterstützten Menschen. Unsere vorrangige Aufgabe besteht darin, allen, die auf unsere Unterstützung zählen und an uns glauben, zu helfen.
Das wichtigste Problem ist heute der Mangel an Transportmöglichkeiten. Aber die Angehörigen der NS-Überlebenden, die Gemeindemitglieder und die besorgten Einwohner/-innen der Region kommen uns zu Hilfe.
Die Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit über 622.900 Euro Spendengeldern und Drittmitteln in 4186 Fällen Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 803 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg/-innen unterstützen.
Helfen Sie mit Ihrer Spende den Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine!
Spendenkonto bei der Berliner Volksbank
Empfänger: Kontakte-Kontakty
IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02
BIC: BEVODEBB
Die Koordinierung des Hilfsnetzwerks wird unterstützt durch eine Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.