Am 17. Juli 1924 – vor 101 Jahren – wird die Zeitzeugin Ilse Heinrich in Hornstorf bei Wismar geboren.
Ilse Heinrich wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und wird von den Behörden gezwungen, auf einem Bauernhof zu arbeiten. Häufig unternimmt Ilse Fluchtversuche in die Stadt, wird schließlich von der Polizei aufgegriffen sowie als »arbeitsscheu« und »asozial« eingestuft. Im Arbeitshaus Güstrow muss sie schwere Arbeit verrichten. 1944 wird sie in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück verlegt. Dort leistet sie Zwangsarbeit. Ilse ist schwer krank und überlebt diese Haftzeit nur knapp. Nach Kriegsende wird sie weiterhin diskriminiert und erhält lange keine finanzielle »Entschädigung« für ihr Leid.
Später engagiert sie sich als Zeitzeugin, gegen das Vergessen. Sie spricht zu Erwachsenen und jungen Menschen, auf Gedenkveranstaltungen, unter anderem mit der Stiftung Denkmal, sowie in Schulen über ihre Geschichte. 2023, mit 99 Jahren, stirbt sie in Berlin.
Mehr Informationen über Ilse Heinrich finden sich hier:
https://www.die-verleugneten.de/heinrich_vorwuerfe/
https://www.verfolgung-von-jugendlichen-im-ns.de/biographies/ilse-heinric
Fotos: Ilse Heinrich im Gespräch mit Schülern, 5. Juni 2015 © Schwarzkopf Stiftung
Ilse Heinrich am 1. Oktober 2015 © Marko Priske
