Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  • Deutsch
    • Englisch
    • Hebräisch
  • Denkmäler
  • Ausstellungen
  • Aktuelles
  • Führungen
  • Publikationen
  • Filme
  • Deutsch
  • Englisch
  • Hebräisch

»Von Ostpreußen nach Minsk« – Vortrag im Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg

  • 02. November 2018
  • Aktuelles, Werkstattbericht
  • Im Rahmenprogramm der Wanderausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung«, die vom 2. Oktober bis 4. November 2018 in der Leuphana-Universität Lüneburg gezeigt wurde, hielt Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung, am 30. Oktober 2018 im dortigen Ostpreußischen Landesmuseum vor etwa 40 Gästen einen Vortrag unter dem Titel »Von Ostpreußen nach Minsk – die Deportation der Juden.
Vortrag Landesmuseum Lueneburg © Stiftung Denkmal
Der Königsberger Nordbahnhof, von dessen Güterbereich der »Abtransport« der Juden am 24. Juni 1942 stattfand © Stiftung Denkmal
Vortrag Landesmuseum Lueneburg © Stiftung Denkmal
Minsk, 24. Juni 2015: Klaus Weigelt, Präsident der Stiftung Königsberg, und die Überlebende Nechama Drober (*1927) nach der Einweihung des Gedenksteins für die ermordeten Juden aus Ostpreußen © Stiftung Denkmal
Vortrag Landesmuseum Lueneburg © Stiftung Denkmal
Lüneburg, 30. Oktober 2018: Uwe Neumärker während seiner Ausführungen © Stiftung Denkmal

Ereignisse und Erinnerung«. Eingangs zitierte er Marion Gräfin Dönhoff (1909–2002) aus ihrem Buch »Kindheit in Ostpreußen« (1988): »Wenn ich auf die Frage nach meiner Heimat auch heute, ohne nachzudenken, antworte: ›Ostpreußen‹ und nicht Hamburg, wie ich doch seit über vierzig Jahren lebe und gern lebe, dann gibt es dafür vor allem einen Grund: Mir fehlen die Landschaft, die Natur, die Tiere jener untergegangenen Welt.« und führte fort: »Wer von den ostpreußischen Juden, die überhaupt überlebt haben, sich seiner Heimat zwischen Memel und Neidenburg, zwischen Heiligenbeil und Eydtkuhnen erinnert, fühlt dasselbe – nur lebt kaum einer von ihnen noch in Deutschland; sie sind über die ganze Welt verstreut.«

Anschließend führte er in die Geschichte der jüdischen Ostpreußen, vor allem in Königsberg, bis 1933 ein, berichtete über ihre Ausgrenzung durch das nationalsozialistische Regime und die Ereignisse der »Kristallnacht« im November 1938, vor 80 Jahren. Den Schwerpunkt seiner Ausführungen bildeten die deutsche Besatzungsherrschaft in Minsk zwischen Sommer 1941 und 1944 sowie die Deportation von 630 jüdischen Kindern, Frauen und Männern aus der Provinz Ostpreußen am 24. Juni 1942 nach Minsk, wo sie zwei Tage nach ihrer Ankunft im Wald von Blagowschtschina bei Malyj Trostenez erschossen wurden. Nur wenige Juden überlebten bis Kriegsende in ihrer ostpreußischen Heimat, sie wurden als »Deutsche« aus den nunmehr sowjetischen und polnischen Teilen Ostpreußens vertrieben.

In beiden deutschen Nachkriegsstaaten wird dieser Opfer des Holocaust nicht gedacht. Erst durch die Erinnerungen von Michael Wieck (1990) und Nechama Drober (2007) aus Königsberg findet das Thema eine breitere Öffentlichkeit. Auch am Ort ihrer Vernichtung bei Minsk gab es lange kein Gedenken an die Opfer des Holocaust aus Weißrussland und dem Deutschen Reich. Erst nach der Öffnung der Grenzen Anfang der 1990er Jahre sorgen weißrussische und deutsche Initiativen dafür, dass Namen und Lebensgeschichten der Opfer ermittelt werden. Auch im russischen Königsberger Gebiet wird seitdem die deutsche und auch die deutsch-jüdische Vergangenheit neu entdeckt.
Seit 2015 steht auf dem Gelände des ehemaligen jüdischen Friedhofs in Minsk auch ein Gedenkstein für die jüdischen Ostpreußen. Am 29. Juni dieses Jahres weihten der weißrussische Präsident Lukaschenka sowie seine Amtskollegen aus Deutschland und Österreich eine Gedenkanlage auf den Massengräbern im Wald von Blagowschtschina ein – dort, wo die 1942er Transporte aus dem Reich endeten und mindestens 30.000 weißrussische Juden und Nichtjuden erschossen wurden. Bislang fehlt es dort allerdings an historischer Aufklärung.

Zum Schluss seines Vortrags stellte Uwe Neumärker die Frage nach der »Zukunft der Erinnerung« und regte ein Gedenkbuch für die durch die Nationalsozialisten vertriebenen und ermordeten Juden aus Ostpreußen sowie die wenigen Überlebenden an, das in Zusammenarbeit mit der Stiftung Königsberg und dem Ostpreußischen Landesmuseum erarbeitet werden könnte.

Demnächst

© Stiftung Denkmal, Foto Mike Schmidt

Arnsberg zeigt »Was damals Recht war …«

22. Juni 2025

Veranstaltungsberichte

Berlin, 16. Juni 2025: Enthüllung des Gedenkortes für Polen 1939 – 1945 © Stiftung Denkmal, Foto: Uwe Neumaerker

Enthüllung des Gedenkortes für Polen 1939–1945

16. Juni 2025

Werkstattberichte

026 Seite 265 oben

Zum Gedenken an Sabina van der Linden-Wolanski

19. Juni 2025

Stiftung

  • Geschäftsstelle
  • Über uns
  • Gesetz und Gremien
  • Offene Stellen
  • Spenden

Presse

  • Pressemitteilungen
  • Pressebilder
  • Foto- und Drehgenehmigung
  • Pressekontakt

Rubriken

  • Aktuelles (1.352)
  • Demnächst (6)
  • Pressemitteilungen (305)
  • Unkategorisiert (1)
  • Veranstaltungsbericht (571)
  • Werkstattbericht (477)

Service

  • Kontakt
  • Newsletter
  • Buchungsanfrage
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum

Gefördert durch

Logo BKM
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Logo StaeKo

Verwaltung

  • AGB
  • VOL/B

Stiftung

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

Geschäftsstelle

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
info@stiftung-denkmal.de

Neueste Beiträge

Ausstellung »Die Verleugneten« ab 20. März in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg14. September 2025
»ÜBERTRAGENDE WUNDEN« – NACHKOMMEN ERZÄHLEN. ERINNERN AN DIE ERMORDUNG DER LETZTEN SINTI UND ROMA IN AUSCHWITZ-BIRKENAU VOR 81 JAHREN2. August 2025
Im Gedenken an einen Jahrhundertzeugen – Walter Frankenstein30. Juni 2025

Rubriken

  • Aktuelles
  • Demnächst
  • Pressemitteilungen
  • Unkategorisiert
  • Veranstaltungsbericht
  • Werkstattbericht
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Daten, wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten wir grundsätzlich nicht weiter. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
YouTube und GoogleMaps
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Videos von YouTube wiederzugeben und Karten von GoogleMaps anzuzeigen,
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}