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»Seid nicht gleichgültig!« – im Gedenken an Marian Turski

  • 19. Februar 2025
  • Aktuelles, Werkstattbericht

Marian Turski ist tot. Am 18. Februar 2025 verstorben.

Wieder ist die wichtige Stimme eines Holocaust-Überlebenden für immer verstummt, eines feinsinnigen und ehrlichen, aufrichtigen und klugen Menschen, eines großartigen Redners und Mahners, eines  achtsamen Zuhörers und bescheiden-wirkmächtigen Kämpfers. Und dass in einer Zeit, in der diese Stimmen wichtiger denn je sind. In einer Zeit der Umwertung vieler Werte durch Rechtsradikale und Autokraten – auch mitten in den Kernländern unserer freiheitlich-liberalen Demokratie.

Berlin, 7. Mai 2015: Marian Turski und Ingeburg Geißler (*1932 in Erfurt) beim Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Holocaust-Mahnmals. Beide wurden am 8. Mai 1945 in Theresienstadt befreit. © Stiftung Denkmal / Marko Priske
Berlin, 7. Mai 2015: Marian Turski und Ingeburg Geißler (*1932 in Erfurt) beim Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Holocaust-Mahnmals. Beide wurden am 8. Mai 1945 in Theresienstadt befreit. © Stiftung Denkmal / Marko Priske
Berlin, 5. Juli 2024: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Denkmal, und Marian Turski bei einem Empfang des Internationalen Auschwitz-Komitees im Deutschen Bundestag © Deutscher Bundestag / Thomas Imo
Berlin, 5. Juli 2024: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Denkmal, und Marian Turski bei einem Empfang des Internationalen Auschwitz-Komitees im Deutschen Bundestag © Deutscher Bundestag / Thomas Imo
Warschau, 7. Juni 2023: Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Marian Turski im »POLIN«, dem von Turski mitinitiierten Museum der Geschichte der polnischen Juden © Stiftung Denkmal / Uwe Neumärker
Warschau, 7. Juni 2023: Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Marian Turski im »POLIN«, dem von Turski mitinitiierten Museum der Geschichte der polnischen Juden © Stiftung Denkmal / Uwe Neumärker

Marian Turski wurde 1926 als Mosze Turbowicz im damals polnischen, heute litauischen Druskininkai geboren und wuchs in der zweitgrößten Stadt seines Landes, in Łódź, auf. Nach dem deutschen Überfall auf Polen im Herbst 1939 sperrten die Besatzer die Familie im Februar 1940 in das sogenannte Ghetto Litzmannstadt. Turski war im dortigen Untergrund aktiv, bis die Familie im Sommer 1944 nach Auschwitz verschleppt wurde. Seine Befreiung durch die Rote Armee erlebte Turski erst am 8. Mai 1945 in Theresienstadt.

Marian Turski kehrte nach Polen zurück und lebte in der Hauptstadt Warschau, die nach den Aufständen 1943 und 1944 von den Deutschen völlig zerstört worden war und über Jahrzehnte wiedererbaut wurde. Er war Historiker, langjähriger Redakteur und später Herausgeber der Wochenzeitung »Polityka«, Mitglied des Jüdischen Historischen Instituts und Mitinitiator des »POLIN«, des 2013 eingeweihten Museums der Geschichte der polnischen Juden gegenüber dem 1948 enthüllten Mahnmal für die Helden des Warschauer Ghettos. Er verwehrte sich gegen die politische Vereinnahmung des Museums und der Holocaust-Überlebenden durch die rechtsnationalistische PiS-Partei in ihrer Regierungszeit. Eine Verständigung mit Deutschland lag Marian Turski stets am Herzen, weshalb er das Projekt eines Deutsch-Polnischen Hauses im Herzen Berlins befürwortete.

Seine letzte Rede – bereits von Krankheit gezeichnet – hielt er am 27. Januar 2025 als Präsident des Internationalen Auschwitz-Komitees bei der Gedenkzeremonie anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers. Fünf Jahre zuvor hatte er dort die berühmt gewordenen Sätze geprägt: »Seid nicht gleichgültig, wenn ihr seht, dass die Vergangenheit für aktuelle politische Zwecke missbraucht wird! Seid nicht gleichgültig, wenn irgendeine Minderheit diskriminiert wird!«

Uwe Neumärker

Aufmacherbild:

Auschwitz, 27. Januar 2025: Marian Turskis letzte Rede bei der Gedenkzeremonie anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers © Bundesregierung / Jesco Denzel

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