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Wanderausstellung zur NS-Militärjustiz in Aachen

  • 06. März 2012
  • Aktuelles, Pressemitteilungen
  • 6. bis 30. März 2012, Nadelfabrik

Die Volkshochschule Aachen, der Förderverein »Wege gegen das Vergessen« und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas präsentieren ab 6. März 2012 in der Nadelfabrik die Wanderausstellung »›Was damals Recht war…‹ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht«.

Eröffnung:
Die feierliche Eröffnung findet am Abend des 6. März 2012 um 18.30 Uhr in der Nadelfabrik Aachen statt.  Werner Niepenberg, Direktor der Volkshochschule Aachen, und Dr. Ulrich Baumann, stellvertretender Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, werden die Gäste begrüßen. PD. Dr. Christoph Rass, Verwalter der Professur für Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück, wird den Eröffnungsvortrag »Die NS-Militärjustiz und ihre Richter – Eine Funktionselite vor und nach 1945« halten.

Hintergrund zur Ausstellung:
Die Ausstellung zeigt, wie Unrecht und Willkür den Alltag der Wehrmachtjustiz kennzeichneten und tausende Männer und Frauen, Soldaten und Zivilisten, der Unrechtsjustiz zum Opfer fielen und als Deserteure, so genannte Wehrkraftzersetzer oder Volksschädlinge, ihr Leben verloren. Mit Ablehnung und Feindschaft begegnete die Mehrzahl der Deutschen nach 1945 den überlebenden Opfern der Wehrmachtjustiz. Vielen gelten die Verurteilten bis heute als Verräter oder Feiglinge. Dabei hat der Deutsche Bundestag erst im September 2009 die letzten groben Unrechtsurteile der Wehrmachtjustiz des Zweiten Weltkrieges aufgehoben. Zu den zehntausenden Opfern dieser Justiz zählen auch Widerstandskämpfer aus nahezu ganz Europa, die in ihren von der Wehrmacht besetzten Heimatländern oder in Deutschland inhaftiert, vor Gericht gestellt und in großer Zahl exekutiert worden sind.

Fallgeschichten in Aachen:
Gleich zwei in der Wanderausstellung präsentierte Fallgeschichten haben Bezug zur Wanderstation Aachen: Da ist zum einen der Füsilier Stefan Hampel, der 1943 wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt wurde. Hampel wurde Zeuge von Massenerschießungen von Juden im besetzten Polen. Die Verstörung hierüber, so gab er gegenüber dem Ermittlungsrichter an, sei ein wichtiger Grund für seine Desertion gewesen. Nach Umwandlung des Todesurteils in eine 15 jährige Zuchthausstrafe durchlief Hampel das mörderische Strafsystem der Wehrmacht. Er überlebte den Krieg schwer versehrt an Körper und Seele. In Aachen fand er eine neue Heimat. Hier trat er Anfang der 1990er Jahre erstmals als Zeitzeuge mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit.

Auf der anderen Seite der Gerichtsschranke stand der Richter Karl Everts aus Ründeroth. Nach seinem Eintritt in den Heeresjustizdienst machte er am Gericht der Wiener Division 177 schnell Karriere. Everts stieg zum Chefrichter der Division auf. Im Jahre 1944 machte er dort durch sein hartes Durchgreifen gegen ein Netzwerk von Soldaten (und auch einigen Zivilisten) auf sich aufmerksam, welche sich gegenseitig Verwundungen beibrachten, um der Front zu entgehen. Everts ließ die Verdächtigen foltern, um Geständnisse zu erzwingen. Die österreichische Justiz fahndete nach Kriegsende vergeblich nach ihm. Everts hatte – wie viele andere Militärjuristen auch – Anfang der 1950er Jahre wieder Anstellung in der deutschen Justiz gefunden – als Amtsgerichtsrat in Aachen.

Begleitend zur Aachener Ausstellung:

Anlässlich der Aachener Wanderstation wird am 28. März um 17.00 Uhr eine Gedenktafel der «Wege gegen das Vergessen« für die Opfer der Wehrmachtjustiz eingeweiht. Eröffnet wird die Veranstaltung von Oberbürgermeister Marcel Philipp. Ludwig Baumann, der sich als Vorsitzender der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. seit Jahren für die Rehabilitation dieser Opfer einsetzt, wird über seine persönlichen Erfahrungen berichten.
Zusätzlich wird die Ausstellung von Führungen und zahlreichen weiteren Veranstaltungen begleitet.

Partner der Aachener Wanderstation:
Partnerorganisationen sind neben der Volkshochschule Aachen und dem Förderverein »Wege gegen das Vergessen« das Bundesprogramm »Toleranz fördern – Kompetenz stärken« sowie die Stadt Aachen.

Konzept:
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, unterstützt von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt – Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.

Mehr Informationen zur Ausstellung unter:
http://www.stiftung-denkmal.de/ausstellungen/was-damals-recht-war.html

Pressekonferenz:
1. März 2012, 11 Uhr, Nadelfabrik, Reichsweg 19 – 41, 52068 Aachen
Ansprechpartner für die Pressekonferenz:
Herr Winfried Casteel, VHS Aachen
Tel.: +49 (0)241 –  47 92 127

Ausstellungseröffnung: 6. März 2012, 18.30 Uhr, Nadelfabrik, Reichsweg 19 – 41, 52068 Aachen
Ausstellungsort: Nadelfabrik, Reichsweg 19 – 41, 52068 Aachen
Ausstellungsdauer: 6. bis 30. März 2012

Öffnungszeiten: Mo – Fr 11 – 19 Uhr, Sa und So 11 – 16 Uhr, Eintritt frei

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung: Do, 15. März, 18 Uhr / Sa, 17. März, 14 Uhr / Do, 22. März, 17 Uhr

Buchung von Führungen/Anmeldung:
unter vhs.wege [at] mail.aachen.de

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+49 30 263943 0
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