Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  • Deutsch
    • Englisch
    • Hebräisch
  • Denkmäler
  • Ausstellungen
  • Aktuelles
  • Führungen
  • Publikationen
  • Filme
  • Deutsch
  • Englisch
  • Hebräisch

Hannover zeigt Ausstellung zur NS-Militärjustiz

  • 07. Dezember 2009
  • Aktuelles, Pressemitteilungen
  • Wanderausstellung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Hannover

Vom 9. Dezember 2009 bis 28. Februar 2010 wird im Historischen Museum Hannover die Wanderausstellung »Was damals Recht war – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« zu sehen sein. Die Ausstellung zeigt, wie Unrecht und Willkür den Alltag der Wehrmachtjustiz kennzeichneten und tausende Männer und Frauen, Soldaten und Zivilisten, der Unrechtsjustiz zum Opfer fielen und als Deserteure, so genannte Wehrkraftzersetzer oder Volksschädlinge ihr Leben verloren.
Mit Ablehnung und Feindschaft begegnete die Mehrzahl der Deutschen nach 1945 den überlebenden Opfern der Wehrmachtjustiz. Vielen gelten die Verurteilten bis heute als Verräter oder Feiglinge. Dabei hat der Deutsche Bundestag erst kürzlich, im September dieses Jahres, die letzten groben Unrechtsurteile der Wehrmachtjustiz des Zweiten Weltkrieges aufgehoben. Zu den zehntausenden Opfern dieser Justiz zählen auch Widerstandskämpfer aus nahezu ganz Europa, die in ihren von der Wehrmacht besetzten Heimatländern oder in Deutschland inhaftiert, vor Gericht gestellt und in großer Zahl exekutiert worden sind.

Hannover und der historische Bezug zur Wanderausstellung
Erstmals in der bundesweit seit zwei Jahren gezeigten Ausstellung werden dabei eigens für eine Stadt recherchierte Fallgeschichten präsentiert. Zehn Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Sophienschule in Hannover haben in über einjähriger Projektarbeit die Schicksale zweier Soldaten rekonstruiert. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Niedersächsische Kultusministerium haben das Projekt unterstützt. Die Schüler sahen dabei selbst Akten im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg ein und besuchten für weitere Recherchen die Gedenkstätte ROTER OCHSE in Halle/Saale.
Beide Fallgeschichten haben einen Bezug zu Hannover: Felix Buchardt wurde hier geboren und wuchs in der Altstadt auf. Etwa ein Jahr nach seiner Einberufung zur Kriegsmarine erhob ein Marinegericht Anklage gegen Buchardt; der Grund waren zwei kleinere Diebstähle an Bord eines Kriegsschiffes. Er wurde zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. 1944 floh Buchardt aus einer Strafeinheit und wurde im Februar 1945 wegen Desertion in Wien hingerichtet.
Antonius Biesterfeld kam in Breda/Niederlande zur Welt, hatte einen deutschen Vater und musste deshalb seit 1942 ebenfalls bei der Kriegsmarine Dienst tun. Nachdem ihn seine Kameraden eines Diebstahls verdächtigten, ihn anschließend schikanierten und wohl auch misshandelten, entschloss er sich im Sommer 1944, seine Einheit zu verlassen. Zuvor hatte er noch vergeblich um Versetzung an die Front nachgesucht. Biesterfeld wurde nur wenig später gefasst, in Bordeaux zum Tode verurteilt, nach Hannover verbracht und dort erschossen. Todesort war das Kasernengelände der Emmich-Cambrai-Kaserne in Vahrenheide.

Da über beide Soldaten – wie über die meisten von Wehrmachtgerichten Verurteilten – keine persönlichen Unterlagen vorhanden sind, waren die Schüler fast ausschließlich auf Dokumente und Fotos aus den Kriegsgerichtsakten angewiesen. Die Fallgeschichten zeigen ein Stück Regionalgeschichte, das bisher nur wenigen bekannt war. In Hannover wurden mindestens 21 Todesurteile gegen Wehrmachtssoldaten vollstreckt. Wie viele Hannoveraner von Gerichten der Wehrmacht zum Tode verurteilt wurden, ist erst ansatzweise erforscht.

Kooperationen und Unterstützungen
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, unterstützt von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt – Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. Der offiziellen Ausstellungseröffnung am 8. Dezember im Historischen Museum Hannover (19 Uhr) folgen zahlreiche Begleitveranstaltungen.

Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm unter:
www.stiftung-denkmal.de/projekte/ausstellungen/wasdamalsrechtwar

Ausstellungsort: Historisches Museum Hannover, Pferdestaße 6, 30159 Hannover
Ausstellungsdauer: 9. Dezember 2009 bis 28. Februar 2010
Pressekonferenz: 7. Dezember 2009, 11 Uhr, Historisches Museum Hannover
Eröffnung der Ausstellung: 8. Dezember 2009, 19 Uhr, Historisches Museum Hannover

Öffnungszeiten in Hannover
Di 10-19 Uhr, Mi-Fr 10-17, Sa-So, feiertags 10-18 Uhr, montags, 24., 25., 31. Dezember geschlossen, 01. Januar 2010 13-18 Uhr
Eintritt
Kinder bis 5 Jahre freier Eintritt; Kinder bis 12 Jahre und Schulklassen 1,- Euro; Erwachsene 5,- / 4,- Euro; freitags frei

Besucherservice, Buchung von Führungen
Tel.: +49 (0)511 – 168 43986
E-Mail: janwillem.huntebrinker@hannover-stadt.de

PrevVorherigeBesuch einer Delegation aus Rom
NächsteÜberlebender des »Tuol Sleng«-Gefängnisses der Roten Khmer besucht Ort der InformationNächster

Demnächst

Karte, Gedenken Rosi 2.08

»Übertragende Wunden« – Nachkommen erzählen. Erinnern an die Ermordung der letzten Sinti und Roma in Auschwitz-Birekenau vor 81 Jahren

2. August 2025

Veranstaltungsberichte

Berlin, 24. Juni 2025: Gedenkstunde anlässlich des 92. Jahrestags des Verbots der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas © Stiftung Denkmal, Foto: Marko Priske

Gedenkstunde anlässlich des 92. Jahrestags des Verbots der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas

25. Juni 2025

Werkstattberichte

IMG 3630

Besuch der Zeitzeugin Ingeburg Geißler in ihrer Geburtsstadt Erfurt

26. Juni 2025

Stiftung

  • Geschäftsstelle
  • Über uns
  • Gesetz und Gremien
  • Offene Stellen
  • Spenden

Presse

  • Pressemitteilungen
  • Pressebilder
  • Foto- und Drehgenehmigung
  • Pressekontakt

Rubriken

  • Aktuelles (1.353)
  • Demnächst (4)
  • Pressemitteilungen (305)
  • Unkategorisiert (1)
  • Veranstaltungsbericht (572)
  • Werkstattbericht (479)

Service

  • Kontakt
  • Newsletter
  • Buchungsanfrage
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum

Gefördert durch

Logo BKM
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Logo StaeKo

Verwaltung

  • AGB
  • VOL/B

Stiftung

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

Geschäftsstelle

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
info@stiftung-denkmal.de

Neueste Beiträge

Ausstellung »Die Verleugneten« ab 20. März in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg14. September 2025
»Zweifache Verfolgung« Die Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus und in der DDR4. September 2025
»Übertragende Wunden« – Nachkommen erzählen. Erinnern an die Ermordung der letzten Sinti und Roma in Auschwitz-Birekenau vor 81 Jahren2. August 2025

Rubriken

  • Aktuelles
  • Demnächst
  • Pressemitteilungen
  • Unkategorisiert
  • Veranstaltungsbericht
  • Werkstattbericht
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Daten, wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten wir grundsätzlich nicht weiter. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
YouTube und GoogleMaps
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Videos von YouTube wiederzugeben und Karten von GoogleMaps anzuzeigen,
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}