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Die frühere deutsche Provinz Ostpreußen im Gedenkstättenportal

  • 13. Juni 2013
  • Aktuelles, Werkstattbericht
  • Ostpreußen. Das sind Bernstein, die Seen Masurens und die Memel, die Wälder der Rominter Heide oder das »Ännchen von Tharau«.
001 LT Pogegen OFLAG 53 3
Erinnerungszeichen am Standort der Synagoge in Goldap (PL). Foto: Uwe Neumärker
002 Goldap
Erinnerungszeichen am Standort der Synagoge in Goldap (PL). Foto: Uwe Neumärker
003 Koenigsberg
Mahntafel für die erste Deportation von jüdischen Ostpreußen in Königsberg (RUS). Foto: Uwe Neumärker

Das ist die schöne, die sehnsuchtsvolle Seite der deutschen Erinnerung an die verlorene östlichste Provinz, wie sie auch das Fernsehen zuweilen bedient. Die dunkle Seite, auch sie flimmert manchmal über die Bildschirme, sind die Gewaltexzesse gegen Zivilisten beim Einmarsch der Roten Armee 1944/45, die Große Flucht und die Vertreibung – der Hunderttausendfache Heimatverlust. Dass die Provinz Aufmarschgebiet für die Angriffe auf Polen 1939 und die Sowjetunion 1941 war, dass sich mit der »Wolfsschanze« die Schaltzentrale des deutschen Vernichtungskrieges dort befand, dass es während des Nationalsozialismus Täter und Opfer gab, blieb auch nach dem Ende des Kalten Kriegs weitgehend unberücksichtigt.

Ostpreußen wurde mit dem Potsdamer Abkommen unter sowjetische und polnische Verwaltung gestellt, die deutsche Vergangenheit von den neuen Machthabern getilgt. In den heutigen Grenzen gehört die ehemalige preußische Provinz als Memelland [Mažoji Lietuva] zu Litauen (LT), als Königsberger Gebiet [Kaliningradskaja Oblast’] zur Russischen Föderation (RF) und als Woiwodschaft Ermland-Masuren [Warmia i Mazury] zu Polen (PL). In allen drei Ländern gibt es an ausgewählten Orten nationalsozialistischen Terrors Gedenksteine, -tafeln oder -stätten, die schwer zu finden und großteils unbekannt sind. Es ist ein besonderes Anliegen des Portals der Stiftung, solche Orte in das öffentliche Bewusstsein zu rücken; dies gilt gleichfalls für Schlesien, Pommern oder die ostbrandenburgische Neumark.

Wegen seiner damaligen Grenznähe gab es in Ostpreußen zwei der größten Stalags für Kriegsgefangene auf dem Gebiet des Deutschen Reiches – in Stablack bei Preußisch-Eylau (RF) und in Hohenstein (PL). Hier wie auch auf dem Gelände zweier Außenkommandos in Heydekrug und Pogegen (LT) befinden sich Erinnerungsanlagen. Zwei zentrale Verfolgungsstätten für die ansässige polnische Minderheit waren die Lager Lauknen (RUS) und Soldau (PL). Standorte von Synagogen oder jüdischen Friedhöfen sind – wie in Goldap  und Rastenburg (PL) oder Memel (LT) – markiert, wie auch der Ausgangspunkt des ersten »Judentransports« im Juni 1942 am Königsberger Nordbahnhof (RUS) durch eine von der Stiftung mitinitiierte Tafel. Die »Wolfsschanze« bei Rastenburg (PL) war als Führerhauptquartier der Ort des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944. Dort wie vor Schloss Steinort (PL) gibt es – nicht unumstrittene – Gedenksteine, die diesen Widerstand gegen das braune Regime würdigen. Nahe Heiligenbeil (RUS) wurde auf lokale Initiative ein Kreuz für die Opfer eines Zwangsarbeitslagers errichtet, das dort von Herbst 1944 bis Ende Januar 1945 bestand. Diese und Häftlinge aus weiteren Lagern trieb die SS auf einen Todesmarsch über Königsberg an die Ostseeküste bei Palmnicken (RUS). Im Gedenken an das dortige Massaker mit möglicherweise über 5.000 Ermordeten wurde Anfang 2011 ein Denkmal eingeweiht. Ein besonderes Erinnerungszeichen, das »Wolfskinder«-Denkmal, befindet sich in Mikieten (LT). Es ist den Tausenden ostpreußischen Jungen und Mädchen gewidmet, die während der Flucht, durch die Wirren des Kriegsendes 1944/45 oder die Vertreibung ihre Eltern und Verwandten verloren und sich allein durchschlagen mussten. Unzählige kamen um.

All diese Orte gehören in ihren unterschiedlichen Erinnerungsformen zu Ostpreußen und sollten Teil der deutschen Erinnerung sein. Ihr Eintrag im Gedenkstättenportal der Stiftung trägt hierzu hoffentlich bei, aber auch zu einer Beschäftigung mit ihrer Geschichte, und regt vielleicht zu einem Besuch an.


Als weiterführende Lektüre empfehlen sich die Lebenserinnerungen von Maria Blitz, Nechama Drober und Reinhard Florian in der Zeitzeugenreihe der Stiftung.

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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