Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
  • Deutsch
    • Englisch
    • Hebräisch
  • Denkmäler
  • Ausstellungen
  • Aktuelles
  • Führungen
  • Publikationen
  • Filme
  • Deutsch
  • Englisch
  • Hebräisch

Antiziganismus: Nachholbedarf des deutschen Bildungssystems

  • 16. September 2021
  • Aktuelles, Veranstaltungsbericht
  • Fachtagung zu rassismuskritischen Bildungsstrategien für mehr Gleichberechtigung

Am 15. September 2021 fand die 1. Fachtagung im Rahmen des Projekts »WIR SIND HIER! Bildungsprogramm gegen Antiziganismus« im Tagungshaus Alte Feuerwache in der Axel-Springer-Straße in Berlin sowie im Livestream statt.

2011 forderte die EU ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, die Diskriminierung von Sinti und Roma zu bekämpfen, insbesondere im Bereich der Bildung. Zehn Jahre später hat sich aber nur wenig geändert – das zeigen aktuelle Studien:

  • Eine »Selbstreflexion des Bildungssystems hinsichtlich des darin verankerten institutionellen Rassismus« gegenüber Sinti* und Roma*, »bleibt aus«, stellte die Unabhängige Kommission Antiziganismus des Bundestags im Mai 2021 fest.

  • In der Bildungsstudie von RomnoKher von 2021, für die 600 Sinti* und Roma* in Deutschland interviewt wurden, berichten 60 Prozent von Diskriminierungen an der Schule.

  • Und Antiziganismus als Unterrichtsthema, schreibt das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung 2020, bleibt »in der überwiegenden Zahl der Schulbücher unerwähnt«.

Bis zur Überwindung der jahrhundertealten Diskriminierung ist es also noch ein langer Weg. Ein Meilenstein dafür war das 2014 erschienene »Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus« für die (außer)schulische Bildungsarbeit. Seitdem entstanden viele weitere Initiativen, Materialien und Bildungsangebote, oft aber ohne aufeinander aufzubauen oder von Erfahrungen bisheriger Antirassismusarbeit zu profitieren.

Die 1. Fachtagung im Rahmen des Projekts »WIR SIND HIER! Bildungsprogramm gegen Antiziganismus« reflektierte mit Wissenschaftler*innen und anderen Expert*innen aus der Bildungsarbeit gegen Antiziganismus, Antisemitismus, antischwarzen-, antimuslimischen- und antiasiatischen Rassismus den aktuellen Wissensstand zum Thema aus. Ziel war ein umfänglicher Austausch, gegenseitiges voneinander lernen und gemeinsam Strategien und Empfehlungen für die Zukunft rassismuskritischer Bildungsarbeit zu entwickeln.

Das dazu entwickelte Tagesprogramm lautete:

Auftakt mit Grußworten von:

Hamze Bytyçi, Vorstandsvorsitzender von RomaTrial e.V.
Katarina Niewiedzial, Beauftragte für Integration und Migration
Sandra Viehbeck, Leiterin des Referats Integration und Vielfalt im Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend

Anschließend Inputvortrag
zur historischen Dimension des Antiziganismus im Bildungsbereich von:

Dr. Frank Reuter, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg

Vortrag zu den Befunden der Unabhängigen Kommission Antiziganismus zum Thema Rassismus gegen Roma* und Sinti* im Bildungssystem sowie zur Repräsentationen von Sinti* und Roma* in Lehrplänen und Schulbüchern von:

Jana Mechelhoff-Herezi, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus

Beitrag zu Auswirkungen von Diskriminierung im Bildungsbereich auf Sinti* und Roma* von:

Alexander Diepold, Geschäftsführer von Madhouse gGmbH München und Geschäftsführer der Hildegard-Lagrenne-Stiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland

Nach einer Pause schlossen sich die Workshops zu den Themen:

1. Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus in der Schule

Murat Akan, Bildungsreferent der KIgA Berlin (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus)
Kasm Cesmedi (tbc), Lehrer und Aktivist

Nach einem kurzen Input zum Umgang mit Antiziganismus und Antisemitismus in der Schule sind die Teilnehmenden eingeladen, über ihre Ansätze zur Bekämpfung von Rassismus im Schulsystem, zur Sensibilisierung der Lehrkräfte, zum Umgang mit Rassismus im Klassenraum sowie zum Rassismus als Unterrichtsthema zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl auszuarbeiten.

2. Außerschulische Bildung gegen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus

Elisa Schmidt, freiberufliche Referentin für außerschulische Bildung
Ben Manuš Liehr, freiberuflicher Referent für außerschulische Bildung

In einer kurzen Einführung wird ein Überblick über bisher erarbeitete Methoden und Materialien zur außerschulischen Bildung gegen Antiziganismus gegeben – einschließlich einer kurzen, kritischen Reflexion des ersten, 2014 herausgegebenen Methodenhandbuchs gegen Antiziganismus. Anschließend können die Teilnehmenden Themen wie ihre eigenen Sensibilisierungsmethoden gegen Rassismus, Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen oder Erreichung von ihren Zielgruppen vorstellen und diskutieren sich vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl ausarbeiten.

3. Social Justice und Radical Diversity: Antiziganismus, Antisemitismus und Anti-Schwarzen Rassismus – und die (Aus-)Bildung pädagogischer Fachkräfte

Leah Carola Czollek, Leiterin des Instituts Social Justice & Radical Diversity
Prof. Dr. Gudrun Perko, Professorin an der Fachhochschule Potsdam

Nach einem Input zum Social Justice und Diversity Training, das Intersektionalität als Diversitymodell und Strukturanalyse von Diskriminierung und Exklusion einschließt, sind die Teilnehmenden eingeladen zum Thema der Verbesserung der (Aus-)Bildung pädagogischer Fachkräfte bezüglich Sensibilisierung für Rassismus, Antisemitismus und Rassismus gegen Sinti* und Roma* zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl auszuarbeiten.

4. Darstellung von Sinti* und Roma* sowie Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus in Schulbüchern

Prof. Dr. Riem Spielhaus, Leiterin der Abteilung Wissen im Umbruch am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung und Professorin für Islamwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen

Nach einer Vorstellung jüngster Studien des Georg-Eckert-Instituts zu den Themen Darstellungen von Sinti* und Roma* sowie Antiziganismus in Schulbüchern und Lehrplänen sind die Teilnehmenden eingeladen zum Thema Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in Schulbüchern zu diskutieren, sich zu vernetzen und gemeinsam Best Practices und Empfehlungen an Adressat*innen ihrer Wahl auszuarbeiten.

an.

Nach dem Ausklang der Workshops wurde das Theaterstück der Jugendgruppe WIR SIND HIER! aufgeführt. Fünfzig Jahre nach der Entstehung der weltweiten Emanzipationsbewegung der Roma* fragte sich die junge Generation in ihrem Forum-Theaterstück: »Und, was hat’s gebracht?«. Das erst 2012 eingeweihte Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas ist durch den S-Bahn-Bau akut bedroht, Rechtsterroristen bringen Roma* und Sinti* in Deutschland um. Die Jugendlichen suchten gemeinsam mit dem Publikum Ansätze, wie der heutige Antiziganismus bekämpft werden kann.

Im Abschlusspanel fand ein Wissentransfer aus allen Workshops gemeinsam mit den Referent*innen statt.

Demnächst

© Stiftung Denkmal, Foto Mike Schmidt

Arnsberg zeigt »Was damals Recht war …«

22. Juni 2025

Veranstaltungsberichte

Berlin, 16. Juni 2025: Enthüllung des Gedenkortes für Polen 1939 – 1945 © Stiftung Denkmal, Foto: Uwe Neumaerker

Enthüllung des Gedenkortes für Polen 1939–1945

16. Juni 2025

Werkstattberichte

20250527D7576

Filmaufnahmen mit Katharina Schüttler und Sabin Tambrea

16. Juni 2025

Stiftung

  • Geschäftsstelle
  • Über uns
  • Gesetz und Gremien
  • Offene Stellen
  • Spenden

Presse

  • Pressemitteilungen
  • Pressebilder
  • Foto- und Drehgenehmigung
  • Pressekontakt

Rubriken

  • Aktuelles (1.351)
  • Demnächst (6)
  • Pressemitteilungen (305)
  • Veranstaltungsbericht (571)
  • Werkstattbericht (476)

Service

  • Kontakt
  • Newsletter
  • Buchungsanfrage
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum

Gefördert durch

Logo BKM
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Logo StaeKo

Verwaltung

  • AGB
  • VOL/B

Stiftung

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

Geschäftsstelle

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
info@stiftung-denkmal.de

Neueste Beiträge

Ausstellung »Die Verleugneten« ab 20. März in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg14. September 2025
»ÜBERTRAGENDE WUNDEN« – NACHKOMMEN ERZÄHLEN. ERINNERN AN DIE ERMORDUNG DER LETZTEN SINTI UND ROMA IN AUSCHWITZ-BIRKENAU VOR 81 JAHREN2. August 2025
Im Gedenken an einen Jahrhundertzeugen – Walter Frankenstein30. Juni 2025

Rubriken

  • Aktuelles
  • Demnächst
  • Pressemitteilungen
  • Veranstaltungsbericht
  • Werkstattbericht
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Daten, wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten wir grundsätzlich nicht weiter. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
YouTube und GoogleMaps
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Videos von YouTube wiederzugeben und Karten von GoogleMaps anzuzeigen,
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}