Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
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25 Jahre Arbeit des Beirates der Stiftung Denkmal

  • 26. Mai 2025
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»Ich meine, dass dem Beirat sowohl Vertreter von Opferverbänden als auch Fachwissenschaftler (etwa aus den Bereichen Zeitgeschichte, Architektur, Gedenkstättenarbeit) angehören sollten«.

Mit diesen Worten wendet sich Bundestagspräsident Wolfgang Thierse am 16. Dezember 1999 an die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung Denkmal, das an diesem Tag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen war. Dieser zukünftige Beirat solle aus 12 Personen bestehen und das Kuratorium und den Vorstand der Stiftung beraten. Wolfgang Thierse fordert die Kuratoriumsmitglieder auf, für die kommenden Sitzung – am 27. Januar 2000 – Vorschläge einzureichen.

Doch die treffen nur schleppend ein. Die Vertreter der damals regierenden Parteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen geben zunächst keine Namen ab, einige Empfehlungen sprechen jedoch Angehörige der CDU/CSU-Fraktion und der Förderkreis um Lea Rosh aus: Auf beiden Listen steht der konservative Historiker Horst Möller, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte. Daneben kommen unter anderem György Konrad, Holocaustüberlebender, Schriftsteller und damals Präsident der Akademie der Künste, und der ehemalige Bundesminister und Regierende Bürgermeister von Berlin, Hans-Jochen Vogel (SPD), ins Spiel. Auch hier zeigt sich: Das Vorhaben des vom Bundestag beschlossenen, zukünftigen Denkmals für die ermordeten Juden Europas ist hochpolitisch, es wird um jede Einzelheit gerungen.

Ab dem 27. Januar 2000 wird noch ein halbes Jahr vergehen, bis der Beirat der Stiftung dann zu seiner ersten Sitzung am 21. Juni 2000 zusammentritt. Thierses Vorschlag einer Besetzung mit vielfältigen politischen, professionellen und persönlichen Bezügen ist umgesetzt – bloß sind es jetzt nicht mehr zwölf, sondern 16 Nominierungen. 15 Personen nehmen ihre Arbeit auf, nur der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, bleibt fern. Unter den Vertretern befinden sich vier Überlebende bzw. von der NS-Verfolgung direkt Betroffene, daneben Repräsentanten von Gedenkstätten und Engagierte, die für nichtjüdische Verfolgte sprechen, sowie Wissenschaftler. Auf seiner konstituierenden Sitzung bestimmt der Beirat Wolfgang Benz, Direktor des Zentrums für Antisemitismusforschung, einstimmig zu seinem Sprecher.

Dieses Amt führt Wolfgang Benz, der am kommenden 9. Juni seinen 84. Geburtstag begehen wird, bis heute aus. Viel hat der Beirat erreicht. Seine wesentliche Mission sieht das Gremium darin, die der Stiftung übertragene Aufgabe mit Leben zu füllen, an alle Opfer der Nationalsozialisten zu erinnern. Noch im Jahr 2000 kommt der Beirat zum Ergebnis, dass das Erinnern an eine Gruppe von NS-Verfolgten besonderer Bemühungen bedürfe – die Verurteilten der Wehrmachtgerichte, insbesondere ehemalige Deserteure. Eine Aufhebung ihrer Urteile war damals noch nicht erfolgt. Die Initiative zu einer Wanderausstellung führte 2007 zur Schau »›Was damals Recht war …‹ − Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht«, die mittlerweile an über 50 Stationen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und Belgien zusehen war. Drei nationale Denkmäler neben dem Holocaust-Mahnmal entstehen: das Denkmal für die verfolgten Homosexuellen (2008), das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma (2012, erweitert 2022), der Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Opfer (2014). Ein Mahnmal für die verfolgten und ermordeten Zeugen Jehovas ist mittlerweile vom Bundestag beschlossen. Und der Vorschlag des Beirats vom November 2019, die 230 Millionen Menschen unter deutscher Besatzungsherrschaft in Europa zwischen 1939 und 1945 mit einem Dokumentationszentrum zu würdigen, befindet sich in der Umsetzung. Die Wanderausstellung »Die Verleugneten« erinnert seit 2024 an die im Nationalsozialismus als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« Verfolgten. ֿNicht alle diese Projekte sind originäre Projekte des Beirates, aber seine nicht nachlassende Erinnerung an Leerstellen der Erinnerung haben zu ihrer Umsetzung beigetragen.

Foto: Besuch des Beirates auf der Baustelle des Holocaust-Denkmals, 16. Mai 2002

Von links nach rechts (ohne akademische Titel): Norbert Kampe (Leiter Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz), Jörg Skriebeleit (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg), Horst Möller (IfZ), Manfred Messerschmidt (ehem. Militärgeschichtliches Forschungsamt, 1926 – 2022), Adam König (Überlebender, VVN − Bund der Antifaschisten, 1922 – 2012), Bernd Faulenbach (Historische Kommission SPD, 1943 – 2024), Wolfgang Benz, Günter Schlusche (Architekt, Stiftung), Günter Dworek (LSVD), Wacław Długoborski (Historiker, Überlebender, 1926 – 2021), Uwe Neumärker, Hans Jochen Vogel (ehem. Regierender Bürgermeister, SPD-Vorsitzender, 1926 – 2020), Ulrich Baumann, Eva Brücker

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
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