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Rosina und ihr Tagebuch

  • 23. Februar 2018
  • Aktuelles, Werkstattbericht
  • Seit ungefähr einer Woche ist der 16. Band in der Zeitzeugenreihe der Stiftung Denkmal »548 Tage unter falschem Namen – Vom Untergang der jüdischen Gemeinde Saloniki« fertiggestellt.
2018 Tagebuch Rosina
Rosinas Tagebuch, Deckblatt und erste Seite
2018 Berlin 01122016 Veranstaltung über den Dokumentarfilm KüssefürdieKinder im Rosina
Präsentation des Dokumentarfilms »Küsse für die Kinder« im Ort der Information im Dezember 2016
2018 Saloniki 15031943 Kennkarte für Eugenie Rosina Denise
Kennkarte Rosinas und ihrer Mutter Eugénie und der kleinen Schwester Denise von 1943, © The Jewish Museum of Greece, Athen
2018 Rosina Familie
Rosina auf dem Schoß ihres Vaters Chaim sitzend mit ihrer Mutter Eugénie und der älteren Schwester Lily (links), Foto: Archiv Victor Asser; und im Herbst 1944 in Saloniki mit ihrer Freundin Laura Molho, die ebenfalls im Versteck überlebte (rechts im Bild) © The Jewish Museum of Greece, Athen
2018 Athen25092016 Interview mit Rosina im Rahmen www.occupation-memories.org der FU Berlin
Rosina im September 2016 in Athen während eines Interviews im Rahmen des Projektes »Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland« der Freien Universität Berlin © Dimitris Polidoropoulos
2018 Rosina Cover
Cover des von der Stiftung Denkmal veröffentlichten Zeitzeugenberichts »548 Tage unter falschem Namen – Vom Untergang der jüdischen Gemeinde Saloniki«

Hierbei handelt es sich um die Tagebuchaufzeichnungen der Überlebenden Rosina Asser Pardo, die als zehnjähriges Mädchen vor der drohenden Deportation 1943 hatte fliehen müssen. Bis zum Oktober 1944 versteckte sie sich – 548 Tage lang – mit ihrer Familie im Haus von christlichen Bekannten mitten in Saloniki. Versteckt hinter einer Fensterscheibe, hatte sie die Märsche der jüdischen Bevölkerung zum Bahnhof mitansehen müssen und unter den Menschen auf der Straße auch ihre Großmutter erkannt. In dieser Zeit des Verstecktseins führte Rosina Tagebuch. Ihr Buch wird in wenigen Wochen im Rahmen einer Lesung mit der Schauspielerin Esther Zimmering in der Freien Universität Berlin präsentiert.

Erst 1998, mit 65 Jahren, entschloss sich Rosina Asser Pardo, ihr mit zehn Jahren geschriebenes Tagebuch im Gavriilidis-Verlag in Athen zu veröffentlichen. Ergänzt mit einem Vorwort und einigen Erläuterungen erklärt sie, dass es nicht ihr Anspruch sei, mit Anne Frank gleichzuziehen und dass sie nicht nach literarischer Anerkennung strebe. Vielmehr sei ihr Ziel, ihren Kindern und ihrer Generation zu erklären, warum die Jahre 1940 bis 1945 – Jahre von Krieg und Verfolgung – sie in Geist und Seele so stark geprägt hätten. So schreibt sie auch: »Unsere Notlage kam uns viele Jahre unbedeutend vor. Wir waren dem Tod und dem Inferno der Krematorien entkommen, in denen 13.000 jüdische Kinder allein aus Griechenland umgekommen waren. Aber schon der bloße Gedanke, wir hätten uns ohne weiteres unter ihnen befinden können, verfolgt uns tagsüber und beschert uns nachts immer wieder Alpträume.« Ihre erhaltenen 18 Tagebuchseiten sind in der deutschen Übersetzung der Stiftung Denkmal als Faksimile abgedruckt – als dünnes Buch im Buch.

Kennengelernt hat die Stiftung Rosina Asser Pardo – erst einmal indirekt – im Dezember 2016 im Rahmen einer Filmpräsentation im Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Dort zeigte die Stiftung gemeinsam mit der Botschaft der Hellenischen Republik Griechenland und der Hellas Filmbox den Dokumentarfilm »Küsse für die Kinder« des Regisseurs Vassilis Loules. Die filmische Dokumentation lässt die Erinnerungen von fünf Protagonisten aufleben und berichtet vom jüdischen Leben in Griechenland vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1941 und von Kindheiten im Schatten des Holocaust. Eines dieser Kinder war Rosina Asser Pardo.
In der sich an den Film anschließenden Fragerunde entstand ein reger Austausch mit dem Publikum. In diesem Zusammenhang sprach der Griechisch-Deutsch-Übersetzter Athanassios Tsingas über das Tagebuch von Rosina. Ihr Tagebuch war im Original bereits 1999 in Griechenland erschienen. Es war die Idee von Athanassios Tsingas, der auch Kontakt zu Victor Asser, dem Sohn Rosinas hatte, eine Übersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche zu fertigen.

Unser Interesse an dieser Geschichte war selbstverständlich groß – nicht nur, weil in der Zeitzeugenreihe, die die Stiftung Denkmal seit 2010 herausgibt, bisher noch kein Bericht einer Überlebenden aus Griechenland erschienen war, sondern insbesondere, da in der Ausstellung unter dem Denkmal, im Raum der Familien, seit 2005 zwar die Geschichte der Familie David aus Ioannia erzählt wird – die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Saloniki – dem sogenannten Jerusalem des Balkans – bislang aber kaum beleuchtet ist.

Während der Arbeit an einem – für alle Zeitzeugenberichte der Stiftung typischen – Nachwort, stand Dr. Ulrich Baumann, einer der Herausgeber, in engem Kontakt mit Victor Asser, der seiner – inzwischen 84 jährigen Mutter Rosina, die in Athen lebt – zahlreiche Fragen weiterleitete. So konnten Ulrich Baumann und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, die Geschichte Salonikis skizzieren. Sie recherchierten die historischen Orte und stellten viele Nachforschungen zu den nicht immer eindeutigen Aufnahmen an, die am Ende des Buches abgebildet sind.

Besonders wichtig ist der Stiftung bei all dem – und insbesondere während der Entstehung eines Zeitzeugenberichts – der persönliche Austausch und Kontakt mit dem Überlebenden oder den Angehörigen. Zeitzeugenberichte sind sehr intime Schilderungen von – mitunter grauenvollen und traumatischen – Erlebnissen der einzelnen Personen. Dass sich immer wieder Menschen dazu bereit erklären, uns an ihrer Erinnerung teilhaben zu lassen, kann nicht genug gewürdigt werden. Und genau darin besteht der Auftrag der Stiftung Denkmal »die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus und ihre Würdigung in geeigneter Weise sicher zu stellen«. Dabei geht es uns um eine individuelle, persönliche Sicht der Opfer. Auch hier, während der Arbeit an der deutschen Ausgabe von Rosina Asser Pardos Tagebuch, war der Kontakt mit ihrem Sohn Victor von großer Bedeutung. Wir freuen uns, ihn zur Lesung am 20. März willkommen zu heißen und vielleicht begegnen wir auf dieser Veranstaltung ja auch wieder einer neuen – uns bisher noch unbekannten – Geschichte und Perspektive auf die Zeit des Nationalsozialismus.

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