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Rumäniens schwieriger Weg zum nationalen Holocaust-Denkmal

  • 30. Oktober 2007
  • Aktuelles, Veranstaltungsbericht
  • Vortrag und Diskussion u. a. mit Dr. Radu Ioanid
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Prof. Peter Jacobi
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Podiumsdiskussion
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Publikum

Annähernd 200 Gäste kamen am Abend des 30. Oktober 2007 in die Rumänische Botschaft, um gemeinsam mit international renommierten Wissenschaftlern den aktuellen Stand der Holocaust-Forschung in Rumänien zu diskutieren.
Die Veranstaltung mit dem Titel »Holocaust in Rumänien – Erinnerungskultur- und -architektur«, initiiert vom Rumänischen Kulturinstitut in Berlin und der Stiftung Denkmal, fand großen Zuspruch. Besonders die Beiträge von Dr. Radu Ioanid, U. S. Holocaust Memorial Museum, und Dr. Mihnea Constantinescu, außenpolitischer Berater des Ministerpräsidenten in Bukarest, skizzierten in deutlicher Weise die bisherigen Entwicklungen und die zukünftigen Anforderung an die Aufarbeitung des Holocaust in Rumäniens.

Der Abend in der Botschaft wurde eingeleitet mit der Vorstellung des nationalen Holocaust-Denkmals in Bukarest durch den Bildhauer Prof. Peter Jacobi. Der siebenbürgische Künstler, der heute bei Pforzheim lebt, gewann mit seinem Modell die internationale Ausschreibung des rumänischen Kulturministeriums. Das von Jacobi entworfene Mahnmal besteht aus einem Ensemble von neun verschiedenen Elementen. Darunter befinden sich u. a. eine 17 Meter hohe Säule der Erinnerung sowie eine Halle, durch deren Dach sich in ungewöhnlicher Weise das Licht spiegelt. Jacobi dazu: »Nach dem Sonnenuntergang wird der Himmel durch die Öffnung des Daches sichtbar. Dieser spiegelt sich auch innerhalb des Denkmals wider. Denn das ist der Ort, wo ich die Existenz der Seelen sehe.«
Die Grundsteinlegung für den Bau des Denkmals in Bukarest erfolgte erst vor wenigen Tagen, am 9. Oktober 2007.

Als Einleitung der Podiumsdiskussion machte Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, deutlich, dass Rumänien einen Sonderfall in der Geschichte des Holocaust darstellt. Denn mindestens 280.000 Juden und 25.000 Roma, so der Stand der Wissenschaft heute, sind während des Zweiten Weltkrieges unter direkter rumänischer Verantwortung während der Antonescu-Diktatur dem Völkermord zum Opfer gefallen.

Die Schuld im eigenen Land wurde viele Jahrzehnte verdrängt, der Holocaust schlichtweg vergessen, so Ioanid. Erst auf Druck aus Brüssel (Rumänien ist seit Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union) beschäftigte sich das Land intensiv mit seiner eigenen Rolle, ebenso wurde eine Historikerkommission eingesetzt, die zu eindeutigen Ergebnissen gelangte. Die anfänglichen Schwierigkeiten und Probleme sowie auch Widerstände gegen die Erforschung des Holocaust im eigenen Land, wurden nicht nur von Ioanid benannt, sondern auch durch den in Deutschland lebenden rumänischen Schriftsteller William Totok anhand von verschiedenen Beispielen aufgezeigt.

Dem Verdrängen folgt jetzt die Aufarbeitung. Nicht nur das nationale Holocaust-Denkmal in Rumänien wird gebaut; in Bukarest wurde auch das Nationale »Elie Wiesel«-Zentrum zur Erforschung des Holocaust in Rumänien gegründet. Dessen Direktor Dr. Mihail E. Ionescu, ebenfalls Gast der Veranstaltung, berichtete u. a. über eine erfolgreiche Arbeit seines Instituts, die auch von jüdischen Organisationen im Ausland unterstützt werde.

Resümierend betonte Constantinescu, der eigens zu der Veranstaltung in Berlin angereist war, dass es zukünftig für Rumänien unverzichtbar sei, die eigene Geschichte aufzuarbeiten und sich der Verantwortung zu stellen. Denn die Reflexion der Geschichte sei Voraussetzung, um am Wertekonsens der EU teilhaben zu können. In einem nächsten großen Entwicklungsschritt soll die Sonderrolle, die Rumänien beim Holocaust gespielt hat, auch Schulthema werden.

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