Am Mittwoch, den 26. November, traf sich Petra Michalski mit 150 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe der Kurt-Tucholsky-Oberschule.
Die 88-jährige Zeitzeugin teilte die Lebens- und Überlebensgeschichte ihres 2023 verstorbenen Mannes Franz Michalski mit den Schüler/-innen. Noch zu Franz‘ Lebzeiten war seine Frau Petra – nach einem Schlaganfall – das Sprachrohr für ihn, während der zahlreichen Zeitzeugenbegegnungen mit alten und jungen Menschen. Die erste Frage gleich zu Beginn lautete: »Wie haben Sie Ihren Mann kennengelernt?« Petra Michalski berichtete, wie sie Franz beim Tanzen mit 16 Jahren in Hamburg kennenlernte und er ihr dabei auf die Zehen trat …
Die Schüler/-innen hatten vorab zur Vorbereitung den Film »Als die Gestapo an der Haustür klingelte« über das Leben des Franz Michalski im Unterricht gesehen.
Der 1934 geborene Franz war Sohn eines katholischen Vaters und einer katholisch getauften Mutter, welche später durch die Nazis als Jüdin verfolgt werden sollte. Die vierköpfige Familie in »Mischehe« – Mutter, Vater und die zwei Söhne – überlebt die Naziherrschaft und den Krieg in verschiedenen Verstecken. Die verschiedenen Etappen ihrer Flucht führen von Görlitz über Berlin in die Steiermark und bis ins Sudetenland. Das Überleben der Familie Michalski ermöglichten die »Stillen Helden«, wie Petra Michalski sie nennt. Damit sind die vielen Helfer, die der verfolgten Familie in ihrer Not Unterstützung boten, gemeint. Hilfe in Form von Mitfahrgelegenheiten, durch das Vertauschen der Namen in der sogenannten Judenkartei, durch einen Unterschlupf oder auch nur etwas Brot.
Als Petra Michalski ihren Bericht beendet hatte, folgten viele Nachfragen der Schüler/-innen, wie sie und Franz in ihrer Familie mit den unterschiedlichen Religionen umgegangen seien – mit dem Christen- und Judentum…?
Oder: »Hat sich das, was Franz erlebt hat, später auf sein Verhalten ausgewirkt?« »Nein … eigentlich nicht … Also klar, es gab auch traurige Momente … wenn die Kinder krank waren und so… aber eigentlich war jeder Tag ein schöner Tag!«













