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Klagenfurt zeigt Wanderausstellung »Was damals Recht war …«

  • 06. September 2010
  • Aktuelles, Pressemitteilungen

Eröffnung: 9. September 2010, 19.30 Uhr
Ort: Künstlerhaus, Goethepark 1, 9020 Klagenfurt/Celovec
Dauer: 10. September bis 9. Oktober 2010
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi und Fr 10.00 – 18.00 Uhr, Do 10.00 – 20.00 Uhr, Sa 9.00 – 13.00 Uhr

Wehrmachtsdeserteure waren in Deutschland und Österreich jahrzehntelang kein Thema. Ihre Weigerung, in Hitlers Vernichtungsfeldzug mitzumarschieren, blieb in der österreichischen Nachkriegsgesellschaft unbedankt und stand außerhalb der erinnerungspolitischen Wahrnehmung. Deserteure waren vielmehr mit Vorwürfen konfrontiert, sie hätten Kameraden und Vaterland verraten. Die dominante Geschichtserzählung, die einerseits Österreich als das »erste Opfer der Hitlerschen Aggression« darstellte, andererseits jene Soldaten als Helden feierte, die das »Dritte Reich« bis zur Kapitulation verteidigt hatten, ließ für anders lautende Interpretationen der Vergangenheit keinen Platz.

In Österreich begann man erst gegen Ende der 1990er Jahre, sich auf politischer und wissenschaftlicher Ebene mit den Opfern der NS-Militärjustiz zu beschäftigen. Im Juli 2005 beschloss der Nationalrat das »Anerkennungsgesetz 2005«. Dieses brachte zwar keine abschließende gesellschaftliche und juristische Rehabilitierung der Deserteure, beseitigte aber immerhin deren sozialrechtliche Schlechterstellung. Im Herbst 2009 lieferte schließlich die Ausstellung »Was damals Recht war« – für Österreich umfassend adaptiert und in Wien gezeigt – den entscheidenden Impuls zur vollständigen Rehabilitierung. Mit dem »Anerkennungs- und Rehabilitationsgesetz«, das am 1. Dezember 2009 in Kraft getreten ist, hob die Republik Österreich die Urteile der NS-Militärjustiz ebenso wie jene des Volksgerichtshof und anderer NS-Sondergerichte pauschal auf und erkannte Desertion ausdrücklich als Akt des Widerstandes an.
Durch die Marginalisierung und Verdrängung der Opfer geriet der Unrechtscharakter der NS-Militärjustiz erst spät ins Blickfeld einer historisch interessierten Öffentlichkeit. Über Jahrzehnte hinweg galten die Wehrmachtgerichte als »Nische der Rechtsstaatlichkeit«. Dabei wurde übersehen, dass die Wehrmachtsjustiz ein willfähriges Instrument des Vernichtungskrieges war, durch deren Urteile Zehntausende Menschen – Soldaten und ZivilistInnen – aus ganz Europa ihr Leben verloren. Die Militärrichter vollstreckten über 15.000 Todesurteile allein an Deserteuren.

Die Wanderausstellung, ursprünglich konzipiert von der Berliner Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, verfolgt gemeinsam mit dem Wiener Verein »Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«, der in den Jahren 2008/2009 die Österreichfassung der Ausstellung erarbeitete, das Ziel, die Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz« in der Öffentlichkeit voranzutreiben und zu einem würdigen Gedenken an diese Frauen und Männer beizutragen.

Die Ausstellung, die von 1. September bis 12. Oktober im Wiener Theater Nestroyhof Hamakom nach 12 Stationen in deutschen Städten erstmals in Österreich zu sehen war, erwies sich nicht nur als ein ungeahnter Publikumserfolg, sondern sorgte auch für umfangreiche mediale Berichterstattung im In- und Ausland. Die Ausstellung trug vor allem entscheidend dazu bei, dass der österreichische Nationalrat am 21. Oktober 2009 mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Grünen das Aufhebungs- und Rehabilitationsgesetz beschloss, mit dem österreichische Wehrmachtsdeserteure und andere Opfer der NS-Justiz nun pauschal als rehabilitiert gelten. Mittlerweile wurde die Ausstellung in 18 Städten gezeigt.

Nach der überaus erfolgreichen Präsentation der Schau in Wien ist es dem Verein Industriekultur und Alltagsgeschichte gelungen, die Erfolgsausstellung nach Klagenfurt zu holen. Damit eröffnet Kärnten nicht nur die Tour der Ausstellung durch die österreichischen Bundesländer, sondern feiert hier gleichsam seine Premiere seit Inkrafttreten des Annerkennungs- und Rehabilitationsgesetzes.

Eine Ausstellung der Berliner Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Veranstaltet vom Verein Industriekultur und Alltagsgeschichte in Kooperation mit dem Verein »Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«.

Medien
Umfassende Informationen zur Kärnten-Präsentation der Ausstellung, den gesamten Pressespiegel zur Ausstellungspräsentation 2009 in Wien, die Debatten zur Entstehung des Anerkennungs- und Rehabilitationsgesetzes sowie Pressefotos zum Download finden Sie unter: http://www.pk-deserteure.at

Zielgruppen
Die Ausstellung richtet sich nicht nur an eine zeitgeschichtlich interessierte Öffentlichkeit, sondern insbesondere an Schulklassen sowie an Präsenzdienstleistende. Um die notwendige Sensibilisierung für das Thema zu erzielen, bietet die Ausstellung zielgruppengerechte Führungen sowie ein ergänzendes Begleitprogramm an (siehe Folder).
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Führungen für Gruppen:
Schulklassen, Wehrdienstleistende und Zivildiener: 10 €
Private Gruppen (ab 5 Personen): 20 €

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
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