Am 15. Oktober 2025 veranstalteten das Collegium Hungaricum Berlin (CHB) und die Stiftung Denkmal gemeinsam eine Lesung zu zwei erschütternden literarischen Zeugnissen von ungarischen Holocaustüberlebenden: »Kaltes Krematorium« von József Debreczeni (1905–1978) und »Rückkehr nach Siebenbürgen. Erinnerungen eines Fotografen« von Lajos Erdélyi (1929–2020). Beide waren 1944/45 im Lager Dörnhau, einem Außenlager des KZ Gross-Rosen in Niederschlesien. Erdélyis Erinnerungen erschienen 2017 in der Zeitzeugenreihe der Stiftung erstmalig auf Deutsch. Debreczenis Bericht fand über 70 Jahre lang international kaum Beachtung. Erst 2023 erschien sein Zeugnis auf Englisch und 2025 in der Übersetzung von Tímea Tankó. Das Nachwort zur deutschen Ausgabe schrieb die Publizistin und Autorin Carolin Emcke.
Den Abend eröffnete Márta Nagy, Direktorin des CHB. Aus den Büchern lasen Evamaria Salcher und Bernd Moss (beide Deutsches Theater). Auf dem Podium kommentierten Carolin Emcke und Adam Kerpel-Fronius (Stiftung Denkmal) die ausgewählten Textstellen. Im Gespräch ging es unter anderem um den historischen Kontext, die literarische Qualität der Texte und ihre nicht nachlassende Relevanz für die heutige Zeit.



Bilder: © CHB Foto: Péter Máté








