Im Rahmen der Reihe »Erinnerungskultur in Europa« organisierte die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum am 18. November 2025 eine Podiumsdiskussion zur Erinnerungskultur in Ungarn im Auditorium der Topographie des Terrors.
In seiner Begrüßung betonte Uwe Neumärker, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2025 und Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dass eines der zentralen Themen der StäKo die Erinnerungskultur ist und erinnerte daran, dass die erste Veranstaltung dieser Reihe genau vor 15 Jahren, am 18. November 2010, stattfand.
Dr. Éva Kovács, Soziologin am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien sowie an der ELTE – TK in Budapest, führte das Publikum an diesem Abend in das Thema ein. In ihrem Impulsreferat beleuchtete sie die Entwicklung der Gedenkkultur und Denkmallandschaft in Ungarn der letzten 20 Jahre. Sie erklärte, dass die Erinnerungspolitik in Ungarn von verschiedenen Strömungen geprägt ist, aber maßgeblich durch die Regierung institutionalisiert wurde. Die Sehnsucht nach einem gemeinsamen kulturellen Erbe konnte jedoch nicht realisiert werden.
Im Anschluss diskutierten Dr. Kovács, Rachel Paetzke, Museumspädagogin am Holocaust Memorial Center in Budapest, sowie Adam Kerpel-Fronius, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung, über die unterschiedlichen Faktoren, die die ungarische Erinnerungspolitik beeinflussen. Zudem waren auch die Entwicklung der jüdischen Bevölkerung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und die Interessen der ungarischen Jugend, die heute Erinnerungsorte und Museen in Ungarn besucht, Themen der Diskussion. Adam Kerpel-Fronius gab zudem einen kurzen historischen Überblick über die Geschichte Ungarns während des Zweiten Weltkriegs über die Verfolgung der ungarischen Juden vor und nach 1945.
Am Ende der Podiumsdiskussion nutzte das Publikum die Gelegenheit um zahlreiche interessante Fragen zu stellen.











