Die Ausstellung »Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus. 1933 – 1945 – heute« haben wir 2024 erstmals in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Anschließend war sie bis Herbst 2025 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zu sehen. Wir hatten sie gemeinsam mit der Gedenkstätte entwickelt. Nun ist sie erstmalig in einem Haus zu Gast, das nicht zu den Projektbeteiligten gehört: dem NS-Dokumentationszentrum Köln (https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/Die-Verleugneten).
Damit beginnt die eigentliche Wanderphase der Ausstellung, die sie durch die ganze Republik führen wird. Seit dem 8. Oktober kann sie im Herzen der Rheinmetropole (unweit des Kölner Doms) besucht werden. Zahlreiche Interessierte nutzten bereits die Eröffnung am 7. Oktober, um sie sich anzusehen. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Abendveranstaltung zusätzlich in einen benachbarten Raum übertragen.
Die Besucherinnen und Besucher erwartete eine um lokale Bezüge erweiterte Ausstellung: So ist eine weitere Biografie hinzugekommen, nämlich die Geschichte der in Köln verhafteten und als »Asoziale« in die Konzentrationslager Ravensbrück sowie Bergen-Belsen verschleppten Trude Nohr. Sie ist auch selbst in einem Interview zu hören – ebenso wie einer ihrer Angehörigen, der sie in den letzten Jahrzehnten ihres Lebens begleitete.
Daneben sind bereits weitere Biografien in der Ausstellung zu finden, die einen Bezug zur Stadt haben. Insbesondere wird beispielhaft erläutert, wie sich die Kölner Kriminalpolizei und weitere Behörden an den nationalsozialistischen Verbrechen tatkräftig beteiligten. Außerdem wird ein neues Thema eingeführt: Die nationalsozialistischen Vertreter der Kommunalverwaltung trieben in einigen Städten die Altstadtsanierung voran. Darunter verstanden sie auch Maßnahmen gegen Menschen, denen sie unterstellten, kriminell zu sein oder der Prostitution nachzugehen.
Im Mittelpunkt des Eröffnungsabends standen die Angehörigen der vormals Verfolgten und Ermordeten. So sprachen Petra Wilfert, Dr. Ludger Nohr und Ines Eichmüller über ihre Erfahrungen sowie über die transgenerationellen Auswirkungen in ihren Familien. Dabei wurde auch die Bedeutung des Verbands für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus für die Angehörigen betont.
Der Direktor der Stiftung Denkmal Uwe Neumärker sowie der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter und der Direktor des NS-Dok Dr. Henning Borggräfe rahmten den weiteren Abend. Im Anschluss stand das Team der Kuratorinnen und Kuratoren für Fragen zur Verfügung.
von Oliver Gaida und Dr. Ulrich Baumann, wissenschaftliche Mitarbeiter der Stiftung
Fotos: © NS-DOK / Jörn Neumann

















