Am 4. November eröffneten der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper, und der Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Uwe Neumärker, im Hohen Haus die Ausstellung »Kristallnacht. Antijüdischer Terror 1938« vor etwa 30 Anwesenden.
Kuper betonte in seiner Begrüßung: »Die Reichspogromnacht war ein schreckliches Signal des Hasses, getragen von Menschen, die wegsahen, mitliefen oder selbst zu Tätern wurden. Diese Ausstellung zeigt uns eindringlich, dass Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind. Jede einzelne Fotografie, jeder Schauplatz ist ein Stück Erinnerung daran, dass wir wachsam sein müssen gegen Hass, Ausgrenzung und Gewalt. Wir tragen die Verantwortung dafür, dass das Geschehene nicht in Vergessenheit gerät und unsere Demokratie wehrhaft gegen den Extremismus ist.« Zugleich berichtete er von seinem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog am Tag zuvor und dessen Sorge über das Erstarken von Rechtsextremismus und Antisemitismus im Land der Täter.
Neumärker führte in die Ausstellungsinhalte ein, beschrieb die Radikalisierung nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen im Jahr 1938, die Ereignisse der sogenannten Kristallnacht, deren Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich und den langen Weg der Erinnerung an den Novemberterror. Er sprach abschließend über die Bedeutung des 9. November in der deutschen Geschichte: 1848, 1918, 1923, 1938 und 1989 – als einem »Tag des Nachdenkens«, der kein »Schicksalstag der Deutschen« sei, sondern auf menschlichem Handeln beruhe. Für die Gegenwart bedeute das, dass unsere freiheitliche Demokratie tagtäglich geschützt und gestaltet werden müsse.
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Beitragsfoto: Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und André Kuper, Präsident des Landtags © Landtag NRW/Bernd Schälte










