Am 25. September lud das Ostpreußische Landesmuseum zur Lesung aus Eva Naglers Zeitzeugenbericht »Massenmord am Ostseestrand« ein. Das Buch war im Sommer 2025 erstmalig in deutscher Sprache von der Stiftung Denkmal herausgegeben worden. Darin berichtet die Überlebende Eva Nagler von ihrer Deportation nach Auschwitz, ihrer Zeit als Zwangsarbeiterin im Arbeitslager Schippenbeil, dem Todesmarsch über Königsberg im Januar 1945, auf dem bereits 1.500 Menschen sterben, und der größten Massenerschießung, auf dem Gebiet des Deutschen Reichs, dem ihre Schwester Sonia, sowie 3.000 weitere Häftlinge – vor allem junge Frauen – zum Opfer fallen.
Die Gäste der Lesung wurden von Dr. Joachim Mähnert, Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums, begrüßt. Anschließend las die Schauspielerin Isabel Arlt sehr bewegend aus Eva Naglers Zeitzeugenbericht. Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, umrahmte die Lesung mit historischen Einordnungen zu Beginn und zwischen den einzelnen Kapiteln. Im Anschluss stellten die Gäste zahlreiche Fragen, die sich nicht nur auf die Geschichte der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden damals, sondern auch auf die heutige Zeit bezogen. »Es ist an uns, etwas gegen den erstarkenden Antisemitismus zu tun. Da sind jetzt wir gefragt, jeder einzelne von uns!«, schloss Uwe Neumärker den Abend ab.