Am 18. Oktober 1941 verließ der erste Berliner »Osttransport« mit fast 1.100 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Lodz (»Litzmannstadt«). Seit 2011 versammeln sich jährlich zahlreiche Menschen am Mahnmal »Gleis 17« um der Opfer zu gedenken.
Aufgrund des jüdischen Feiertages Simchat Tora fand die Gedenkveranstaltung dieses Jahr am 19. Oktober 2022 statt. Uwe Neumärker begrüßte als Vorsitzender der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum die rund 150 erschienenen Gäste. Dennis Buchner, der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, betonte ausdrücklich, dass die Menschen in Berlin ihrer historischen Verwantwortung bewusst sein müssen. Es ist der Auftrag aller Mitbürgerinnen und Mitbürger, diese sehr ernst zu nehmen. Sie soll uns sensibel machen – auch gegenüber den gegenwärtigen Entwicklungen in der Gesellschaft: » Die Demokratie darf gegenüber ihren Feinde nie wehrlos sein, nie wehrlos bleiben.«
Den diesjährigen Schülerbeitrag leisteten Schülerinnen und Schüler aus dem Willi-Graf-Gymnasium. Sie lasen Biografien von deportieren Berliner Jüdinnen und Juden vor: Sara Frieda Raphaelson, Gert Rosenthal, Familie Braun, Samuel (Sally) Bein und Else Ury.
Die Zeremonie wurde von Oboistin Antje Thierbach musikalisch umrahmt. Am Ende der Zeremonie wurden traditionell weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt. Das Kaddisch sprach dieses Jahr Rabbiner Andreas Nachama.
An dem Gedenken nahmen unter anderem auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und der israelische Gesandte Aaron Sagui teil.
Die gesamte Zeremonie kann hier noch einmal nachverfolgt werden:
