Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
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Seit Kriegsbeginn leisten unsere Partner in der Ukraine intensive Lebens- und Überlebenshilfe

  • 20. Mai 2022
  • Aktuelles, Werkstattbericht
Ukraine Karte
Geografie des »Netzwerk Erinnerung« in der Ukraine

Alle 40 Orte – Gemeinden und lokale Initiativen – mit denen das Projekt »Netzwerk Erinnerung« zum Schutz von Massengräbern ermordeter Juden und Roma sowie für die Erinnerung an den Holocaust in der Ukraine zusammenarbeitet, befinden sich seit Kriegsbeginn in einem Ausnahmezustand.

Dennoch arbeiten das Erinnerungsprojekt und seine lokalen Partner – darunter insbesondere Lehrer/-innen, Bibliothekar/-innen, Museumsmitarbeiter/-innen und Historiker/-innen – weiter. Auch einige jüdische Gemeinden, so in Luzk, Berdytschiw, Vinnytsia oder Brazlaw, gehören zu Partnerinnen des Projektes. Hinzukommen etwa 25 Mentor/-innen, die die Arbeit der lokalen Gemeinden individuell begleiten.

Das freiwillige Engagement der Menschen in allen Teilen der Ukraine ist beeindruckend und vielfältig: Es gilt der Unterstützung der zahlreichen Binnenflüchtlinge, der Organisation des Alltags unter Kriegsbedingungen, der Unterstützung Not leidender Personen mit Medikamenten, Hygiene- und Lebensmitteln, der Rettung zerstörter oder von Zerstörung bedrohter Kulturgüter sowie der Verteidigung des Landes.

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Die Schulleiterin und Lehrerin der Geschichte Larysa Lotozka aus Turiysk (Wolhynien Oblast) hat mit ihrem Lyzeum in den ersten Tagen des Krieges angefangen, Hilfe für Flüchtlinge zu organisieren. Inzwischen backen Lehrer/-innen zusammen mit Schüler/-innen und Eltern Backwaren für die Binnenflüchtlinge auf Durchreise und die Soldaten an der Front.
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Rucksack des Projektmentors Evgenij aus Cherson (Cherson Oblast), in dem er unter Lebensgefahr Medikamente und weitere Hilfe an Hilfsbedürftige transportierte. Das Foto des leeren Rucksacks machte er am 23. März, um auf notwenige weitere Spenden aufmerksam zu machen.
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Die mit großer Mühe angeschafften Medikamente werden an Arztpraxen und einzelne Patienten verteilt.

Das Projekt »Netzwerk Erinnerung« ist zusammen mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Teil der im März 2022 gegründeten Initiative »Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine« und beteiligt sich bei der Suche und Sammlung von Kontakten von Hilfsbedürftigen, unter ihnen auch hoch betagte Überlebende des Holocaust. Dank Spendengeldern aus dieser Initiative und zusätzlicher Hilfe können diese Menschen individuell unterstützt werden.

Es bestärkt uns in unserer Arbeit sehr, zu sehen, wie wichtig Netzwerke und ein Zusammenhalt insbesondere in solchen dramatischen Situationen wie dem Krieg sind. Neben der praktischen Hilfe öffnet das »Netzwerk Erinnerung« für seine Teilnehmer/-innen auch Raum für die Fragen nach den Folgen des aktuellen Krieges und den Herausforderungen für die Erinnerungskultur und die Gedenkorte der Gewalt des Zweiten Weltkrieges.

STIMMEN AUS DER UKRAINE – Unsere Projektpartner wollen berichten

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Oksana Sushchuk, Leiterin des lokalhistorischen Museums in Kyverzi bei der Verteilung der humanitären Hilfe an die lokale Roma-Gemeinde.
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Das lokalhistorische Museum in Kyverzi (Wolhynien Oblast) unter der Leitung von Oksana Sushchuk bietet Binnenflüchtlingen aus der Ostukraine Führungen und Workshops an.

Unsere lokalen Projektpartner/-innen in der Ukraine sind bereit, über ihre Eindrücke und ihren Alltag im Krieg zu berichten. Ihre Erfahrungen sind sehr unterschiedlich: Manche Orte im Osten der Ukraine standen bereits (auch mehrmals) unter russischer Besatzung. Einige Menschen haben sich entschieden, am Ort zu bleiben, andere waren gezwungen zu fliehen. Sie sprechen über Fluchterfahrungen, die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen innerhalb des Landes und die vielfältigen Formen freiwilligen Engagements.

Gern vermitteln wir Kontakte zu unseren lokalen Partner/-innen und organisieren auch die Übersetzung der Gespräche. Kontakt: Netzwerk Erinnerung, Tel.: +49 (0)30 263 9430, kontakt@netzwerk-erinnerung.de, https://netzwerk-erinnerung.de/

Ludmila Mishchenko, Direktorin des Museums für lokale Geschichte in Ochtyrka, erzählt

Ludmila Mishchenko, Direktorin des Museums für lokale Geschichte in Ochtyrka (Gebiet Sumy) und Teilnehmerin des Projektes »Netzwerk Erinnerung« vor der geretteten Ausstellung.
Ludmila Mishchenko, Direktorin des Museums für lokale Geschichte in Ochtyrka (Gebiet Sumy) und Teilnehmerin des Projektes »Netzwerk Erinnerung« vor der geretteten Ausstellung.

Anfang März 2022 haben russische Truppen den Ort Ochtyrka im Sumy-Gebiet stark bombardiert. Eine der Granaten traf das Museum für lokale Geschichte und zerstörte es erheblich.

Trotz regelmäßigen Luftalarms und der schwierigen Situation in Ochtyrka haben die Museumsarbeiter/-innen die Reste ihrer Museumssammlung aus den Ruinen gerettet.

Vor Kriegsbeginn wurde im Museum eine Ausstellung des Projektes »Netzwerk Erinnerung« über den Schutz von Massengräbern ermordeter Juden und Roma in der Ukraine eröffnet. »Es ist sehr symbolisch«, betont Ludmila Mishchenko, »dass die durch russische Angriffe beschädigte Ausstellung über die Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs erhalten geblieben ist. Die Erinnerung lebt weiter, und die Spuren der aktuellen Militärverbrechen sind nicht zu verbergen. Die Ausstellung ›Erinnerung bewahren‹ über die Massengräber ist ein Beweis dafür. Sie widmet sich den menschlichen Schicksalen und Ereignissen des Holocaust in der Ukraine. Und sie macht deutlich, dass die Erinnerung an den Holocaust wichtig ist! Besonders jetzt, da Gebiete der Ukraine und die Ukrainer schmerhafte Verluste, Gewalt und Folter durch die russische Seite erleiden müssen.« Ludmila Mishchenko ergänzt: »Das Leben geht weiter – und das bedeutet, dass wir alle Herausforderungen meistern werden.«

HINTERGRUND

Projekt »Netzwerk Erinnerung«

Seit 2010 sind der nachhaltige Schutz der Massengräber und die Errichtung würdiger Gedenkorte in Verbindung mit aktiver historischer und pädagogischer Arbeit zentrales Anliegen des Projektes. Zwischen 2011 und 2019 wurden in enger Kooperation mit einheimischen und internationalen Partnern insgesamt 20 Massengräber der im Zweiten Weltkrieg ermordeten Juden und Roma als würdige Gedenk- und Informationsorte gestaltet.

2020 begann das neue Projekt »Netzwerk Erinnerung«, das an die Ziele und Erfahrungen des vorangegangenen Projektes »Erinnerung bewahren« anknüpft und dazu dient, lokale Initiativen zum Schutz der Massengräber und für die Erinnerung an den Holocaust in ihrer Arbeit zu unterstützen, zu stärken und zu vernetzen. Die Projektarbeit zielt auf den Ausbau eines breiten Netzwerkes mit weiteren Gemeinden, Projektteilnehmer/-innen und –partner/-innen sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur langfristigen lokalen Verankerung der Erinnerung an den Holocaust.

Seit 2010 fördert das Auswärtige Amt das Projekt und ermöglicht damit seine kontinuierliche Entwicklung.

Hilfsnetzwerk für die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine

Im März 2022 hat sich ein Hilfsnetzwerk für die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine auf Initiative des Berliner Vereins KONTAKTE–KOHTAKTbI formiert, an dem sich auch das Projekt »Netzwerk Erinnerung« der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas  beteiligt. Das Hilfsnetzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine, ihre Familien sowie durch den Krieg betroffene Kolleg/-innen aus der Ukraine mit Hilfe von Spenden unbürokratisch und effektiv zu unterstützen. Eine erste Unterstützung erhielt Raisa Nabaranchuk, eine überlebende Romni aus Kiew (Kyjiw), die nach Deutschland geflohen ist.

Das Bündnis konnte in den letzten drei Monaten über 300 Menschen auf unterschiedliche Weise helfen. Dafür wurden bislang 62.000 Euro Spendengelder eingesetzt. Die Koordination des Netzwerkes wird freundlich unterstützt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ).

Ansprechpartnerin des Hilfsnetzwerkes ist Ragna Vogel: vogel@kontakte-kontakty.de – Tel. +49(0)1520 4756887

Spendenkonto bei der Berliner Volksbank
Empfänger: Kontakte-Kontakty
IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02
BIC: BEVODEBB

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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Georgenstraße 23
10117 Berlin
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