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Neue Interviews im Videoarchiv

  • 29. April 2013
  • Aktuelles, Werkstattbericht
  • Abba Naor aus Kaunas sowie Naftali Fürst und Thomas Frankl aus Pressburg

»Als ich befreit wurde, war ich schon ein alter Mann« – so fasste Abba Naor seine Kindheit zusammen. Als Jugendlicher auf sich allein gestellt, überlebte er das Ghetto Kaunas, mehrere Zwangsarbeitslager und Todesmärsche.

1928 als mittlerer Bruder in einer jüdischen Familie im litauischen Kaunas geboren, wuchs Abba Naor behütet auf. Die Familie Naor versuchte zunächst vor der deutschen Besatzung zu fliehen, kehrte aber nach Kaunas zurück. Im Ghetto, in dem die Familie ab 1941 leben musste, wurde Abba Naors älterer Bruder erschossen. Von Kaunas in das Konzentrationslager Stuttof deportiert, wurde er von seiner Familie getrennt und nach Bayern als Zwangsarbeiter deportiert. Dort erlebte er die Befreiung und traf seinen Vater wieder. 1946 wanderte er ohne ihn nach Palästina aus. In den 1960er Jahren näherten sie sich jedoch wieder einander an, und Abba Naor zog mit seiner eigenen Familie zum Vater nach München. Weil ihn seine Geschichte sehr belastete, fand er erst in den 1980er Jahren die Kraft über seine Erlebnisse zu berichten: Sein Enkel drängte ihn, vor dessen Schulklasse als Zeitzeuge zu berichten. Seit dieser Zeit sprach Abba Naor immer wieder vor Gruppen und bei Veranstaltungen. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte der 84-Jährige wieder in Israel.


Abba Naor (01156/sdje/0051). Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, 8. September 2012 (Berlin). Durchführung: Teresa Schäfer, Barbara Kurowska und Lennart Bohne. Transkription und Bearbeitung: Philipp Sukstorf.

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Naftali Fürst sah in den 1960er Jahren in der israelischen Zeitschrift »Maariv« eine Fotografie von sich kurz nach der Befreiung in Buchenwald im April 1945. Dieses Foto führte ihn 2005 zum ersten Mal wieder nach Deutschland. Seitdem bemühte er sich verstärkt um die Erinnerung an den Holocaust.

Die Kindheit des 1932 in der damaligen Tschechoslowakei geborenen Natfali Fürst endete bereits im März 1939. Der so genannte »Anschluss« Österreichs hatte die Vertreibung der Familie aus dem Pressburger Vorort Au zur Folge. Nach zwei Jahren trügerischer Sicherheit im Arbeitslager Sered und einer kurzen Zeit in Freiheit wurde er im November 1944 gemeinsam mit seinem Bruder und seinen Eltern nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Nach der Trennung von den Eltern überlebte er gemeinsam mit seinem Bruder das Arbeitslager Budy, einen Todesmarsch, eine erneute Deportation sowie das Konzentrationslager Buchenwald. Kurz nach der Befreiung entstand eine der heute bekanntesten Holocaust-Fotografien, die ausgezehrte Häftlinge in einer Baracke in Buchenwald zeigte. Unter ihnen befand sich auch Naftali Fürst. Nach dem Februarumsturz in der Tschechoslowakei flüchtete die gesamte Familie Fürst 1949 nach Israel. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte der Achtzigjährige in Haifa.

Naftali Fürst (01157/sdje/0053). Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, 23. Januar 2013 (Berlin). Durchführung: Daniel Baranowski, Lennart Bohne und Daniel Hübner. Transkription und Bearbeitung: Christoph Schönborn.

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Thomas Frankl sah es als seine Aufgabe an, das Vermächtnis seines Vaters, des Künstlers Adolf Frankl zu bewahren. Während er mit seiner Mutter und Schwester in letzter Minute untertauchen konnte, wurde der Vater nach Auschwitz deportiert. Die dort erlebten Schrecken versuchte dieser, in Bildern zu verarbeiten.

1934 im tschechoslowakischen Pressburg in eine jüdische Familie geboren, erlebte Thomas Frankl schon als Kind antijüdische Diskriminierungen durch staatliche Maßnahmen und die einheimische Bevölkerung. Obwohl selbst von Verfolgung bedroht, versteckte die Familie einen jüdischen Jungen aus einem polnischen Ghetto bei sich. 1944 sollte die gesamte Familie deportiert werden. Der Mutter gelang es, mit den Kindern zu entkommen, der Vater wurde jedoch nach Auschwitz verschleppt. Nach der Befreiung durch die Rote Armee im April 1945 kam es zu einem Wiedersehen der Familie. Thomas Frankl emigrierte 1957 nach New York und wagte einen beruflichen Neuanfang, ehe er 1964 wieder nach Europa zurückkehrte. Seit 1975 organisierte er Ausstellungen mit den Bildern seines Vaters, die er zugleich als künstlerische Würdigung des Vaters wie als Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus verstand. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte der 79jährige Thomas Frankl in Wien.

Thomas Frankl (01158/sdje/0052). Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, 15. Januar 2013 (Wien). Durchführung: Lennart Bohne, Daniel Baranowski und Uwe Seemann. Transkription und Bearbeitung: Martin Hölzl.

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