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Trauer um Reinhard Florian (1923–2014)

  • 18. März 2014
  • Aktuelles, Pressemitteilungen

Am 17. März 2014 verstarb mit dem 91-jährigen Reinhard Florian einer der letzten Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma aus der früheren deutschen Provinz Ostpreußen. Dort waren bis 1933 die meisten Angehörigen dieser Minderheit im Deutschen Reich ansässig. Geboren am 24. Februar 1923 in Matheningken, Kreis Insterburg, erfuhr Florian – als ›Zigeuner‹ beschimpft – bereits als Kind Ausgrenzung. Er überlebte zwischen 1942 und 1945 mehrere Lager und einen Todesmarsch. Alle Mitglieder der 18-köpfigen Familie, mit Ausnahme eines Bruders und des Vaters, wurden von Nationalsozialisten ermordet. Der Neuanfang in Aschaffenburg gestaltete sich schwierig. Reinhard Florian hatte mit Krankheit und Traumata zu kämpfen. Erst Ende der 1980er Jahre erhielt er dank der Unterstützung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma eine Entschädigungszahlung und begann, über sein Schicksal zu sprechen. Bei der Eröffnung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas Ende Oktober 2012 begrüßte ihn Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel persönlich als Ehrengast – für Reinhard Florian einer der Höhepunkte seines Lebens und allzu späte Anerkennung des eigenen und des Leids Hunderttausender.

Reinhard Florian im Sommer 2012, diese Aufnahme ließ er eigens für die Veröffentlichung seiner Erinnerungen anfertigen, © Reinhard Florian
Reinhard Florian im Sommer 2012, diese Aufnahme ließ er eigens für die Veröffentlichung seiner Erinnerungen anfertigen, © Reinhard Florian
Reinhard Florian, 1948, © Reinhard Florian
Reinhard Florian, 1948, © Reinhard Florian
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit Reinhard Florian bei der Eröffnung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma, Oktober 2012, © Stiftung Denkmal, Foto: Marko Priske
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit Reinhard Florian bei der Eröffnung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma, Oktober 2012, © Stiftung Denkmal, Foto: Marko Priske

Zeitgleich erschienen in der Schriftenreihe der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas die Lebenserinnerungen Reinhard Florians. »›Ich wollte nach Hause nach Ostpreußen!‹ Das Überleben eines deutschen Sinto« bietet Einblick in die bislang unbekannte Verfolgung der ostpreußischen Sinti. Selten hat jemand das Überleben der nationalsozialistischen Mordpolitik so unmittelbar geschildert wie er. Reinhard Florians ungebrochene Fassungslosigkeit darüber, wozu Menschen in der Lage sind und sein authentischer Erzählstil sind auf eine schmerzhafte Weise ungewöhnlich. Trotz seiner Erfahrungen ist es dem »kleinen, großen Mann« gelungen, sich bis zum Schluss eine große Herzlichkeit und Wärme zu bewahren.

Die Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas sprechen seiner Familie und insbesondere seiner Lebensgefährtin ihr inniges Mitgefühl für den Verlust dieses bemerkenswerten Menschen aus. Wir werden ihn vermissen und stets in Erinnerung behalten.

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Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und das  Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde betreut.

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Georgenstraße 23
10117 Berlin
+49 30 263943 0
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