Die Bauarbeiten am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin gehen weiter: Die Produktion der Betonstelen wird fortgeführt, der Ort der Information wird gebaut. Die Erdarbeiten werden abgeschlossen und die Fundamente für die Stelen gelegt. Auch die Vorbereitungen für die Pflasterung des Stelenfeldes sind in vollem Gange. Lediglich das Aufbringen des Graffitischutzes auf den Stelen mit einem Produkt der Firma Degussa AG ist bis auf weiteres eingestellt. Deshalb wurden Auslieferung und Montage der Stelen zunächst zurückgestellt.
Das Kuratorium ist nach einer sehr grundsätzlichen Aussprache am Donnerstag, dem 23. Oktober diesen Jahres, zu dem Ergebnis gekommen, dass aufgrund der besonderen Geschichte der Firma Degussa AG die Verwendung des von ihr hergestellten Produkts für den Graffitischutz an den Stelen mit dem spezifischen Charakter des Denkmalprojekts nicht vereinbar sei. Das Kuratorium unter Vorsitz von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse beschloss daher, die technischen, rechtlichen und finanziellen Konsequenzen der Verwendung eines anderen Produkts bzw. der Neubeauftragung einer anderen Firma für Graffitischutz unverzüglich zu untersuchen. Wenn diese Fragen geklärt sind, wird das Kuratorium kurzfristig entsprechende Entscheidungen treffen.
